Der Herausforderer unterlag bei einer internen Parteiwahl deutlich.
Japan bleibt ein neuerlicher Wechsel an der Regierungsspitze erspart: Ministerpräsident Naoto Kan wurde am Dienstag als Vorsitzender der regierenden Demokratischen Partei DPJ wiedergewählt und kann damit als Premier weiterregieren. Er setzte sich bei einer Kampfabstimmung gegen seinen Herausforderer Ichiro Ozawa durch.
Herausforderer unterliegt deutlich
Der erst seit rund drei Monaten amtierende Kan hatte im Volk stark an Unterstützung eingebüßt, nachdem er sich kurz vor einer Oberhauswahl für die Erhöhung der Mehrwertsteuer ausgesprochen hatte. Der Kurs des Yen stieg unmittelbar nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses auf einen neuen Höchststand.
Herausforderer Ichiro Ozawa unterlag Parteiangaben zufolge deutlich in der Wahl, bei der es auch um das Amt des Regierungschefs ging. Laut den komplizierten Abstimmungsregeln, die Parlamentsabgeordnete, Lokalpolitiker und einfache Parteimitglieder unterschiedlich gewichten, kam Kan auf 721 Punkte, Ozawa erhielt 491. Beide Rivalen hatten sich für eine Wiederbelebung der lahmenden japanischen Konjunktur ausgesprochen. Während Kan, ein früherer Finanzminister, sich für die Schaffung neuer Arbeitsplätze bei strikter Ausgaben- und Haushaltsdisziplin einsetzte, forderte Ozawa staatliche Konjunkturimpulse. Außerdem schlug er Interventionen auf dem Devisenmarkt vor, um den jüngsten Höhenflug des Yens zu beenden.