Einige Offiziere waren zu erschrocken, um seine Anweisungen zu begreifen.
Francesco Schettino, Kapitän des im Jänner 2012 havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia", hat sich beim Prozess gegen ihn in der toskanischen Stadt Grosseto verteidigt. Er behauptete dabei, dass er kurz dem Zusammenprall des Luxusliners gegen die Felsen der Insel Giglio ein Manöver angeordnet habe, das jedoch nicht gelungen sei, „Der Steuermann hat die Anweisungen begriffen, andere Offiziere auf der Kommandobrücke nicht, wahrscheinlich weil sie erschrocken waren. Wenn das Manöver nach meinen Anweisungen erfolgt wäre, hätten wir die Felsen vermieden“, versicherte Schettino.
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Das Gericht hat neues Beweismaterial zugelassen, das von der Staatsanwaltschaft vorgelegt worden sind. Die von internen Überwachungsanlagen der "Costa Concordia" aufgenommenen Videos waren bei Beweissicherungsterminen im Oktober 2012 nicht überprüft worden. Sie zeigen die Phasen des Schiffsuntergangs, die Panik an Bord sowie die Rettungsaktion.
Das Gericht in Grosseto hat inzwischen einen Antrag von Privatbeteiligten am Prozess gegen Schettino abgelehnt, die eine Konfiszierung der Besitztümer der Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere, Betreiberin des havarierten Schiffes, gefordert haben. Diese Forderung war von einigen Überlebenden eingereicht worden, die die Entschädigung der Reederei nicht angenommen haben.
Geliebte wieder mit dabei
Zur Verhandlung am Donnerstag erschien erneuet auch die 26-jährige Domnica Tschemortan. Sie soll sich zum Zeitpunkt des Unglücks mit Schettino auf der Kommandobrücke des Schiffes aufgehalten haben. Die Frau, die eine Beziehung zum Kapitän dementiert hat, gilt als wichtige Zeugin. Sie sei Schettinos Gast an Bord gewesen, berichtete die Frau.
Bei der Havarie des 290 Meter langen Kreuzfahrtschiffes kamen 32 Menschen ums Leben. Die Costa Concordia war zu nahe an die Insel Giglio herangefahren, hatte einen Felsen gestreift und war mit mehr als 4.200 Personen an Bord, darunter 77 Österreicher, gekentert.