Nach dem tagelangen Dauerregen in Bayern haben die Städte Passau und Rosenheim am Sonntag Katastrophenalarm ausgerufen. In Passau rechneten die Einsatzkräfte damit, dass der Pegel der Donau bis zum Abend auf etwa 10,50 Meter steigt. Auch der Inn bereite zunehmend Probleme und schwelle stark an. Neben Teilen der Altstadt waren auch die Bundesstraßen 388 und 12 überspült, viele Häuser in Passau nur noch über Stege erreichbar. Die Stadt hat um Unterstützung der Bundeswehr gebeten.
Auch im oberbayerischen Rosenheim wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Speziell die Mangfall bereite Probleme, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. "Die Pegelstände dürften in den Bereich eines hundertjährigen Hochwassers und möglicherweise darüber ansteigen", so die Befürchtung. Nach derzeitiger Einschätzung seien die Deiche im Rosenheimer Stadtgebiet selbst den Belastungen durch die zunehmenden Wassermengen in Mangfall und Inn gewachsen. Die Behörden sorgen sich um jene Stellen, wo der verbesserte Hochwasserschutz noch nicht durchgängig fertiggestellt ist.
Nachdem sich die Lage in Oberbayern am Samstag kurzzeitig entspannt hatte, habe sie sich mit dem einsetzenden Starkregen am Nachmittag spürbar verschärft. Wie die Polizei in Rosenheim mitteilte, würden seither unablässig Notrufe in der Einsatzzentrale eingehen. Neben vollgelaufenen Kellern beschäftigen vor allem überflutete Straßen und Erdrutsche die Einsatzkräfte. Im Berchtesgardener Land mussten am frühen Sonntagmorgen drei landwirtschaftliche Anwesen evakuiert werden. Am Vormittag wurde zudem damit begonnen, Teile des Ortes Marquartstein zu räumen.
Starke Regenfälle haben in Tschechien den Wasserstand der Moldau stark steigen lassen. In Prag war die Feuerwehr seit der Nacht zu Sonntag im Einsatz, um Deiche zu sichern und Hochwasserbarrieren zu errichten, berichtete die tschechische Nachrichtenagentur CTK am Sonntag. Unter anderem ist auch die bei Touristen beliebte Prager Altstadt von einer Überflutung bedroht. Ein Feuerwehrsprecher nannte die Hochwasserlage "sehr ernst". Auch in mehreren anderen Landesteilen galt am Sonntag Hochwasseralarm.
Im August 2002 hatte Tschechien das schlimmste Hochwasser seiner Geschichte erlebt. Damals stand etwa ein Drittel des Landes unter Wasser, 17 Menschen kamen in den Fluten ums Leben.
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