Wahl bleibt spannend

Kein Sieger bei 2. britischen TV-Debatte

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Brown, Cameron und Clegg diskutierten dieses Mal über Außenpolitik.

Die zweite TV-Debatte der Spitzenkandidaten im britischen Wahlkampf hat in den Augen der Zuschauer keinen klaren Sieger hervorgebracht. Stattdessen habe die Elefantenrunde der Chefs der drei großen Parteien Großbritanniens am Donnerstagabend gezeigt, dass das Wahlergebnis weiterhin offen bleibe, hieß es am Freitag in zahlreichen Kommentaren. Während bei der ersten Debatte vor einer Woche überraschend Außenseiter Nick Clegg von den Liberaldemokraten ins Rampenlicht gerückt war, konnten beim zweiten Anlauf auch Premier Gordon Brown sowie sein größter Herausforderer, David Cameron von den konservativen Tories, punkten.

Die Umfragen, welcher der drei Spitzenkandidaten für das Amt des Premiers am überzeugendsten wirkte, ergaben kein einheitliches Bild. Bei einer mehrere Umfragen zusammenfassenden Darstellung des Senders Sky News, der die zweite von insgesamt drei Debatten veranstaltet hatte, lagen Clegg und Cameron mit jeweils 33 Prozent in Führung. Amtsinhaber Brown von der sozialdemokratischen Labour-Partei folgte mit 27 Prozent. Eine Umfrage für die Zeitung "The Guardian" wiederum sah Clegg mit 33 Prozent an der Spitze. Cameron und Brown erreichten beide jeweils 29 Prozent.

"Wir sind in einem knappen Rennen mit drei Pferden", sagte Nick Robinson, Politik-Experte des Senders BBC. Alle drei Kandidaten hätten sich gut geschlagen, es bleibe also weiterhin spannend. Nach der Innenpolitik ging es in der zweiten Runde um Außenpolitik, die dritte in der kommenden Woche stellt Wirtschaftsfragen in den Mittelpunkt.

Anders als bei der ersten Debatte gingen die drei Spitzenpolitiker dieses Mal deutlich aggressiver miteinander um. Während Brown in der ersten Runde noch Wert daraufgelegt hatte, Clegg zu umwerben, war er jetzt darauf bedacht, sich von ihm abzugrenzen. Sowohl die Tories als auch Labour könnten auf eine Zusammenarbeit mit den Liberaldemokraten angewiesen sein, wenn keiner von ihnen bei der Wahl am 6. Mai eine absolute Mehrheit erreicht. Nach dem überraschenden Aufstieg der "LibDems" in den vergangenen Tagen griffen Cameron und Brown den Aufsteiger aber an und versuchten, seinem Image einige Kratzer zu verpassen.

"Nick, mit Dir würden wir schwach dastehen", sagte Brown und spielte damit auf Cleggs ablehnende Haltung gegenüber Atomwaffen an. "David, Du würdest uns in Europa isolieren", griff Brown Camerons europakritische Linie an. Die machte der Chef der Konservativen erneut deutlich: "Wir wollen in Europa sein, aber nicht von Europa regiert werden", sagte Cameron.

Alle drei bekannten sich grundsätzlich zum Einsatz in Afghanistan. Auf die Frage eines Zuschauers, ob Großbritannien bei Terrorgefahr auch bei neuen internationalen Einsätzen mitwirken werde, antworteten ebenfalls alle drei mit einem grundsätzlichen Ja. Cameron betonte jedoch, die Ausstattung der Soldaten müsse verbessert werden.

Vor der Debatte hatten Demonstranten vor dem Studio in Bristol lautstark gegen den Krieg protestiert und Brown bei seiner Ankunft ausgebuht. Ein Großaufgebot der Polizei war zur Sicherheit abgestellt, mehrere Demonstranten wurden festgenommen.

Die dritte Fernsehdebatte ist für den kommenden Donnerstag geplant. Die TV-Duelle sind ein Novum in Großbritannien. Sie sorgten für viel Diskussionsstoff, weil sie den Liberaldemokraten einen unerwarteten Zustimmungszuwachs beschert und die regierende Labour-Partei weiter unter Druck gebracht hatten.

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