US-Geheimdienst:

Keine Anzeichen für Abschuss von Airbus

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Russlands Luftfahrtbehörde empfindet Airline-Aussage als "voreilig"

An Tag zwei nach dem Absturz des russischen Passagierjets in Ägypten hat sich der Verdacht auf einen Terroranschlag nicht erhärtet. Es gebe "keine direkten Beweise für eine Verwicklung von Terroristen", sagte US-Geheimdienstdirektor James Clapper.

Verweis war voreilig

Der Verweis der Fluggesellschaft Metrojet auf eine "äußere Ursache" sei "voreilig und stützt sich auf keine realen Fakten", kritisierte der Chef der russischen Luftfahrtbehörde, Alexander Neradko. Der Metrojet-Airbus A321 war am Samstagmorgen mit 224 Menschen an Bord nach dem Start im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich über der Sinai-Halbinsel abgestürzt. Niemand überlebte die schlimmste Tragödie der russischen Luftfahrt. Die meisten Opfer waren russische Touristen. Russlands Präsident Wladimir Putin sprach während eines Treffens mit dem Verkehrsminister von einer "großen Tragödie". Um "angemessen" zu reagieren, sei ein "objektives Bild" von der Katastrophe nötig.

Bisher gibt es nur Mutmaßungen
Metrojet-Chef Alexander Smirnow sprach vor Journalisten in Moskau von einer "äußeren" Ursache, der 18 Jahre alte Airbus sei in "hervorragendem technischem Zustand" gewesen. Die Piloten hätten "völlig" die Kontrolle über das Flugzeug verloren und keinen Funkspruch abgesetzt. "Offenbar hat die Maschine in diesem Augenblick einen erheblich Schaden an ihrer Konstruktion erlitten. Sie sei dann "'nicht mehr geflogen, sie ist gestürzt'".

Der Leiter der Luftfahrbehörde, Neradko, hatte am Sonntag gesagt, die Maschine sei "in großer Höhe" auseinandergebrochen. Am Montag warf er dann der Airline vor, voreilig von einer äußeren Ursache gesprochen zu haben.

IS nicht in der Lage für solche Attacke

US-Geheimdienstdirektor Clapper sagte in Washington, es sei "unwahrscheinlich", dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in der Lage sei, eine derartige Attacke auszuführen. Ein ägyptischer IS-Ableger hatte am Samstag reklamiert, die Maschine abgeschossen zu haben. Doch halten dies auch die russischen und ägyptischen Behörden für wenig wahrscheinlich. Die Extremisten verfügen demnach nicht über Waffen, die eine in rund 9.000 Metern fliegende Maschine abschießen könnten.

An der Untersuchung der ägyptischen Behörden beteiligen sich auch internationale Experten. Nach offiziellen ägyptischen Angaben wurden bis zum Montag zwölf Teile des Flugzeugrumpfs gefunden.

144 Tote bereits in Russland
Eine erste Maschine brachte unterdessen die sterblichen Überreste von 144 Insassen nach St. Petersburg, dort begann die Identifizierung. Angehörige, die dazu zum städtischen Krematorium kamen, hatten zuvor bereits DNA-Proben im Krisenzentrum am St. Petersburger Flughafen Pulkowo abgegeben.

 

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