Auch dem Außenministerium liegt noch keine offizielle Information vor.
Vorerst keine Bestätigung gibt es für iranische Medienberichte, wonach Staatspräsident Mahmoud Ahmadinejad das nächste Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) am 8. Juni in Wien leiten wird. "Wir haben diesbezüglich noch keine offizielle Information", hieß es bei der OPEC am Mittwochnachmittag. Auch der Sprecher des österreichischen Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal, sprach von "Gerüchten". Es habe bisher keine offizielle Anfrage, auch nicht über die österreichische Botschaft in Teheran, gegeben.
Iran sitzt derzeit der OPEC vor
Der Iran hat derzeit den Vorsitz des Ölpreis-Kartells inne. An den OPEC-Treffen nehmen üblicherweise die Ölminister der zwölf Mitgliedsstaaten teil. Ahmadinejad ist derzeit iranischer Ölminister, nachdem er im Rahmen einer Kabinettsumbildung den bisherigen Ressortchef Mashud Mirkasemi entlassen hatte. Die iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtete am Mittwoch, dass Ahmadinejad beim OPEC-Treffen in Wien den Vorsitz führen werde.
Umstrittener Staatschef
Der iranische Präsident ist wegen seiner israelfeindlichen Aussagen umstritten. Vom Westen wird das iranische Regime auch wegen des umstrittenen Atomprogramms geschnitten. Aus diplomatischen Kreisen verlautete, dass sich ein Wien-Aufenthalt Ahmadinejads wohl nur schwer verhindern lassen würde. Gegen den iranischen Präsidenten gibt es nämlich derzeit keine internationalen Sanktionen, und er hat schon mehrmals an internationalen Treffen - etwa an der UNO-Generalversammlung in New York oder dem Treffen der UNO-Landwirtschaftsorganisation FAO in Rom - teilgenommen. Es wäre auch möglich, dass Ahmadinejad nur zum OPEC-Treffen anreist und keinerlei bilaterale Termine in Wien hat, also nicht einmal Höflichkeitsbesuche bei österreichischen Regierungsvertretern absolviert.