USA gratulierten zur Hochzeit

Kim Jong-un: Mit Frau und Krake im Park

26.07.2012

Alle Bilder vom gruseligen Erlebnispark-Auftritt nach seiner Hochzeit.

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© Reuters
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Die Bilder sind ebenso ungewöhnlich wie gruselig: Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un zeigt sich mit seiner Ehefrau im Erlebnispark von Pjöngjang. Sichtlich guter Laune fährt der Diktator Hochschaubahn und schüttelt einer Plastik-Krake die Hand.

Immer an seiner Seite: Ri Sol-ju, seine Ehefrau. Sie soll als Sängerin mit dem Unhasu-Orchester aufgetreten, und ihr heutiger Mann sei bei einem Auftritt auf sie aufmerksam geworden, hieß es in den Artikeln. Die Ehe soll schon 2009 oder 2010 geschlossen worden sein.

Monatelange Vorbereitung auf Rolle als Ehefrau
Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, Ri sei in einem sechsmonatigen Spezialkurs auf ihre Rolle als Ehefrau des Machthabers vorbereitet worden.

Das stalinistische Nordkorea, in dem Millionen Menschen in großer Armut leben, ist nahezu hermetisch von den Nachbarstaaten abgeriegelt, so dass nur wenige Informationen nach außen dringen. Allein die Tatsache, dass Kim Jong-un mit seiner Frau in der Öffentlichkeit auftrat, ist ungewöhnlich. Das Alter des Machthabers ist nicht bekannt, seine Vorgänger - der Vater Kim Jong-il und der Großvater, Staatsgründer Kim Il-sung - erschienen nie in Begleitung ihrer Frauen in der Öffentlichkeit.

In der Tageszeitung "Chosun Ilbo" hieß es, Kim Jong-un sei bei einem Konzert auf seine zukünftige Frau aufmerksam geworden, das er gemeinsam mit seinem Vater besuchte. Die Zeitung "Joong Ang Ilbo" will sogar erfahren haben, dass die Wahl der Braut durch den Vater erfolgte. Ris Mutter sei eine Ärztin und auch ihr Vater ein Akademiker. Die Zeitung "Dong A Ilbo" datierte die Eheschließung auf 2009 und berichtete über ein 2010 geborenes Kind des Paares, von dem in den nordkoreanischen Mitteilungen nicht die Rede ist.

Kims Frau soll 1989 geboren worden sein
Der südkoreanische Abgeordnete Jung Chung-rai enthüllte unter Berufung auf Geheimdienstinformationen, Ri habe 2005 als Mitglied einer Jubeltruppe die nordkoreanische Delegation bei einem Sportwettbewerb nach Seoul begleitet. Sie sei 1989 geboren und habe ihre Ausbildung als Sängerin in China absolviert.

Nord- und Südkorea befinden sich auch mehr als fünf Jahrzehnte nach dem Korea-Krieg offiziell noch immer im Kriegszustand. Zwischen der Regierung in Pjöngjang und den USA gibt es keine diplomatischen Beziehungen. Dennoch reagierte Washington auf die Berichte über die Ehe Kim Jong-uns. "Wir würden Frischverheirateten immer alles Gute wünschen", sagte Außenamtssprecherin Victoria Nuland, die sogleich eine kritische Bemerkung anfügte: "Unsere wichtigste Sorge gilt der nordkoreanischen Bevölkerung". Washington hoffe für die Nordkoreaner auf "bessere Lebensbedingungen".

Es gibt bisher keine Hinweise, dass Kim Jong-un, der seit dem Tod seines Vaters im Dezember an der Macht ist, einen politischen Kurswechsel vollziehen könnte. Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea verbesserten sich nicht. Das Verteidigungsministerium in Seoul teilte am Donnerstag mit, dass erstmals seit zwölf Jahren wieder tausende Flugblätter mit Kritik an der südkoreanischen Staatsführung vom Norden aus mit Luftballons in den Süden geschickt wurden.

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