Das Geschoß sei ins Japanische Meer abgefeuert worden.
Nordkorea hat nach Angaben Südkoreas erneut eine ballistische Rakete getestet und in Richtung Japanisches Meer geschossen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap Sonntag früh (Ortszeit) unter Berufung auf den Vereinigten Generalstab des Landes. Seitens des US-Verteidigungsministeriums wurde bestätigt, dass Informationen über einen Raketenstart vorliegen würden.
Diese würden gerade geprüft und bewertet, hieß es im Pentagon bei Washington. Das südkoreanische Militär teilte mit, es werde untersucht, ob es sich um eine Mittelstreckenrakete der Art Musudan handle. Diese Geschoße sollen eine Reichweite von 3000 Kilometern haben.
Kim prahlt mit Nuklear-Rakete
In seiner Neujahrsansprache hatte der nordkoreanische Führer Kim Jong-un gesagt, sein Land sei nahe daran, eine Langstreckenrakete fertigzustellen. Diese Bemerkung war als Drohung Richtung USA angesehen worden, dass Pjöngjang das Wissen erworben habe, mit Raketen auch die USA erreichen zu können. Die Spannungen in der Region hatten sich im vergangenen Jahr nach zwei Atomtests und mehr als 20 Raketentests Nordkoreas deutlich erhöht.
Isolierter Staat
Nordkorea ist wegen seines Atom- und Raketenprogramms international isoliert. Das kommunistische Land hatte im Vorjahr mit zwei Atomwaffentests und einer Reihe von Raketentests die Weltgemeinschaft provoziert. Im Februar 2016 war eine weitere Weltraumrakete gestartet worden, um nach eigenen Angaben einen Satelliten in eine Erdumlaufbahn zu bringen. Die Weltgemeinschaft sieht solche Starts als verdeckte Tests einer Langstrecken-Atomrakete, die sogar US-Territorium erreichen könnte.
Der neue US-Präsident Donald Trump sieht "Nordkoreas Nuklearbedrohungen als Sicherheitsfrage von oberster Priorität" an, wie auch sein Verteidigungsminister James Mattis Anfang Februar bei einem Besuch in Seoul unterstrich. Die USA haben Südkorea unter ihren atomaren Schutzschild gestellt. Der Test am Sonntag wäre der erste Abschuss einer nordkoreanischen Rakete seit dem Amtsantritt von Trump.