Das Aufsichtspersonal könnte von den Vorgängen gewusst haben.
In einem Gefängnis in Paraguay ist eine Bande von Pädophilen überführt worden, die Kinder in die Anstalt einschleuste, um dort Sexfilme zu drehen. Zwei Gefangene und ein dritter Beschuldigter, der auf Bewährung auf freiem Fuß war, hätten die Kinder unter dem Vorwand in die Haftanstalt geschleust, es handle sich um Verwandte, teilte Staatsanwältin Teresa Martinez am Freitag (Ortszeit) mit.
Sie missbrauchten die Minderjährigen und filmten die Taten mit einer Digitalkamera. Über die Gefängnis-Computer sei das einschlägige Material ins Internet gestellt worden. Dass das Aufsichtspersonal nichts vor den Vorgängen gewusst haben soll, ist den Ermittlern zufolge nicht vorstellbar. Der Gefängnisleiter wurde gefeuert.
Aufgeflogen ist die Bande den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge, weil drei Mädchen gemeldet hatten, dass sie von Gefangenen über das Online-Netzwerk Facebook kontaktiert und anschließend sie und ihre Familien bedroht worden seien. Die Beschuldigten hätten über den Internetdienst Google Earth sogar herausgefunden, wo genau die Mädchen wohnten. Die Gefängnis-Computer hätten für die meisten Online-Angebote eigentlich gesperrt sein sollen, aber die Anstaltsleitung räumte ein, dass die Gefangenen wohl die Sicherheitscodes geknackt hätten.