Haftbefehl erlassen
Kindertherapeut soll Kinder missbraucht haben
21.03.2019
Weil sie Kinderpornos gedreht und im Internet verbreitet haben sollen, hat die Polizei in Würzburg zwei Männer festgenommen. Die Ermittler durchsuchten mehrere Häuser in der unterfränkischen Stadt, darunter eine Kindertagesstätte, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Einer der Festgenommenen habe einen Bezug zu der Einrichtung, hieß es weiter. Eigentlich sollte er Kinder heilen, stattdessen missbrauchte er sie und drehte widerliche Filme: Gegen den Kindertherapeuten Oliver H. (39) wurde Haftbefehl erlassen, weil er dringend verdächtigt wird, Kinderpornografie hergestellt und im Internet verbreitet zu haben. Er sitzt in der JVA Bamberg in U-Haft, wie "Bild" berichtet.
In seiner Praxis für Logopädie, Motopädie und Psychomotorik therapierte Oliver H. Kinder mit Entwicklungsstörungen. Mit seinem Ehemann Markus H. (36) wohnt er in Würzburg. Das Paar hat zwei Pflegekinder.
Spezialeinsatzkräfte und Beamte des deutschen Bundeskriminalamtes (BKA) unterstützten die Würzburger Ermittler bei den Durchsuchungen am Mittwochabend. Ob die beiden Verdächtigen noch am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden sollten, war zunächst unklar, wie die Polizei mitteilte.
Im Darknet verbreitet
Die Tatverdächtigen sollen das Material, auf dem kleine Buben zu sehen sind, im sogenannten Darknet verbreitet haben. Dabei handelt es sich um einen abgeschirmten Bereich des Internets, in dem sich viele Kriminelle anonym und sicher vor den Behörden fühlen. Weitere Angaben zu den Tatverdächtigen machten die Ermittler zunächst nicht.
Im Kampf gegen Kinderpornografie ist im Freistaat die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) zuständig. Nach eigenen Angaben hatte die Behörde, die zur Generalstaatsanwaltschaft Bamberg gehört, im vergangenen Jahr in 705 Verfahren wegen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ermittelt. Meist ging es um die Verbreitung kinderpornografischer Bilder und Videos sowie den sexuellen Missbrauch von Kindern.