Die Führung in Moskau will nun doch Militärs im Krisengebiet einsetzen.
Nach den blutigen Unruhen in Kirgistan hat sich Russland nun doch zum Einsatz von Militärs in dem Land entschlossen. "Russische Soldaten werden bestimmte strategische Einrichtungen in Kirgistan bewachen", sagte die kirgisische Übergangspräsidentin Rosa Otunbajewa am Freitag im staatlichen Rundfunk. "Diese Entscheidung ist getroffen worden, um die Sicherheit dieser Einrichtungen zu garantieren."
Bis zu eine Mio. von Krise betroffen
Nach dem Beginn der
Auseinandersetzungen zwischen Kirgisen und der ethnischen Minderheit von
Usbeken, die in Kirgistan leben, hatte Otunbajewa Russland bereits vor knapp
einer Woche um militärischen Beistand gebeten. Dieses Ansinnen wurde von der
Führung in Moskau jedoch mit der Begründung zurückgewiesen, es handle sich
bei dem Konflikt um eine innere Angelegenheit Kirgistans.
Otunbajewa besuchte am Freitag die besonders stark von Gewalt erschütterte Stadt Osch im Süden des Landes. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt die Zahl der von der Krise Betroffenen inzwischen auf bis zu eine Million. Hunderttausende Menschen ergriffen angesichts der blutigen Auseinandersetzungen die Flucht. Offiziell wird von 191 Toten gesprochen, Otunbajewa sagte jedoch, diese Zahl müsse wohl mit zehn multipliziert werden.