Die Fahrradfahrerin, die in Berlin bei einem Unfall schwer verletzt worden ist, ist im Krankenhaus für hirntot erklärt worden.
Berlin. Der Unfall passierte Montagfrüh: Eine Radfahrerin wurde in Berlin-Wilmersdorf von einem Betonmischer überrollt und unter dem Wagen eingeklemmt. Feuerwehr-Einsatzkräfte mit Spezialgeräten standen wegen Protesten von Klima-Aktivisten auf der Stadtautobahn A100 im Stau und trafen erst verspätet am Unfallort ein. Deshalb musste an der Unfallstelle improvisiert werden, wie die Feuerwehr betonte. Die 44-jährige Radfahrerin wurde zunächst mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik gebracht. Im Krankenhaus ist sie heute für hirntot erklärt worden.
Polizei entschuldigt sich für Falschmeldung
Zunächst hatte die Polizei am Mittag eine Mitteilung herausgegeben, wonach die Patientin verstorben sei. Kurz darauf berichtigte sie: "Die Radfahrerin ist entgegen ersten Informationen nicht verstorben, sie wurde von Ärzten für hirntot erklärt. Die Frau wird weiterhin in der Klinik intensivmedizinisch behandelt!"
Wir bitten vielmals um Entschuldigung.
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) November 3, 2022
Anders als zuvor vermeldet, ist die am vergangenen Montag in #Wilmersdorf schwer verletzte 44-jährige Radfahrerin nicht verstorben. Die behandelnden Ärzte haben den Hirntod festgestellt betreuen sie weiterhin intensivmedizinisch.
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Seit Anfang des Jahres hatte die Klimaschutz-Protestgruppe "Letzte Generation" immer wieder mit Blockaden für erhebliche Behinderungen auf Berlins Straßen gesorgt. Die Gruppe erklärte, sie sei bestürzt und könne nicht ausschließen, dass die Verspätung des Rüstwagens auf einen durch sie verursachten Stau zurückzuführen sei. "Wir hoffen inständig, dass sich ihr Gesundheitszustand durch die Verspätung nicht verschlimmert hat", erklärte Sprecherin Carla Hinrichs. "Bei all unseren Protestaktionen ist das oberste Gebot, die Sicherheit aller teilnehmenden Menschen zu gewährleisten."
Die Polizei hatte am Dienstag eine Strafanzeige wegen Behinderung von Hilfe leistenden Personen gegen zwei Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" im Alter von 59 und 63 Jahren gestellt, wie "Focus Online" berichtet. Details zum genauen Ablauf der Rettung wollte die Polizei wegen "laufender Ermittlungen" nicht machen.
Polizei verhaftet einen Verdächtigen
Am Mittwochabend konnte die Berliner Polizei unterdessen einen Mann verhaften, der im Verdacht steht, den Fahrer des Betonmischers unmittelbar nach dem Unfall mit einem Messer angegriffen und verletzt zu haben. Ein Polizeisprecher sagte gegenüber "Focus Online": "Wir haben einen Mann deutscher Nationalität gegen 20.30 Uhr auf der Bundesallee verhaftet. Der Vorwurf lautet "gefährliche Körperverletzung". Zu einem möglichen Motiv konnte die Polizei bislang keine Angaben machen.