Entsetzen bei Umweltorganisationen der Weltklima-Konferenz in Lima.
Erreicht wurde bei der Konferenz-Farce von Lima nur ein Minimal-Konsens: „Jetzt steuern wir direkt in eine vier Grad wärmere Welt“, zeichnet Hanna Simons, Direktorin für Umweltpolitik von Greenpeace-Österreich, ein düsteres Bild. Auch die Grünen kritisieren das Ergebnis als „besorgniserregend schwach“: „Es sind nur Babyschritte in Richtung eines Weltklimavertrages gemacht worden“, so Umweltsprecherin Brunner.
Positiv
Anders die Wahrnehmung von VP-Umweltminister Andrä Rupprechter: „Es konnte eine tragfähige Basis für die Erarbeitung eines Klimavertrages geschaffen werden“, zieht er ein positives Resümee.
Alarm
Fakt ist: In Lima sollten die Fundamente für den Weltklimavertrag von Paris 2015 gelegt werden. Die 195 Staaten konnten sich aber nicht auf eine einheitliche Formulierung ihrer Klimaziele
einigen.
Auch Österreich und die EU machen deutlich zu wenig, schimpft Greenpeace: „Brüssel müsste ganz klar eine Vorreiterrolle übernehmen“, sagt Hanna Simons. Das geschehe aber nicht. Auch Minister Rupprechters „positive Bilanz“ der Konferenz kritisiert sie: „Das ist für uns einfach nicht nachvollziehbar.“
Greenpeace-Umweltdirektorin: "Steuern auf Katastrophe zu"
ÖSTERREICH: Der Klimagipfel war kein großer Wurf...
Hanna Simons: Die Ergebnisse von Lima sind nicht ausreichend, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Wir steuern auf eine Erderwärmung von 3 bis 4 Grad zu.
ÖSTERREICH: Das bedeutet?
Simons: Dass wir mit Folgen rechnen müssen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können. Extreme Wetter- und Klimaphänomene wie langanhaltende Dürre- und Hitzeperioden oder Überschwemmungen werden in ein paar Jahrzehnten völlig normal sein. Wir steuern direkt auf die Katastrophe zu.
ÖSTERREICH: Ist der Kampf gegen die Erderwärmung schon jetzt verloren?
Simons: Ja, wir können sie nicht mehr stoppen. Wir könnten lediglich die Folgen in Grenzen halten, doch selbst das schaffen wir nicht. Klimawandel und Erderwärmung sind schon heute nicht mehr umkehrbar, es ist zu spät.
ÖSTERREICH: Plus vier Grad – was bedeutet das für uns?
Simons: Studien besagen, dass Skigebiete unter 1.500 Metern nicht mehr bestehen werden können – zu warm. Die Alpenregion ist am stärksten vom Klimawandel betroffene Region.