Mit einer Störaktion haben Klimademonstranten eine rund sechs Stunden dauernde Schließung des Amsterdamer Rijksmuseums erzwungen
"Die Sicherheit der Besucher, des Personals und der Kunstsammlung steht an erster Stelle", sagte ein Sprecher des weltberühmten Hauses. Nach der Festnahme von mehr als 30 Mitgliedern der Organisation Extinction Rebellion (XR) öffnete das Museum am Nachmittag wieder seine Tore.
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Vor Museum
Wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP meldete, ketteten sich in der Früh in gelbe Overalls gekleidete XR-Mitglieder im Eingangsbereich des Museums fest. Andere zündeten gelbe Rauchfackeln. Nach eigenen Angaben wollten die Demonstranten erreichen, dass das Museum die Beziehungen zu seinem Hauptsponsor abbricht, dem niederländischen Finanzdienstleister ING. Extinction Rebellion wirft ING vor, an der Finanzierung von klimaschädlichen Projekten beteiligt zu sein.
Die Museumsblockade soll laut XR so lange fortgesetzt werden, bis ihre Forderung erfüllt wird, hatte XR gedroht. Die Polizei erklärte, die insgesamt rund 60 Demonstranten seien aufgefordert worden, die Blockade des Museums abzubrechen. Sie seien auf das davor befindliche öffentliche Gelände verwiesen worden, wo friedliche Protestaktionen erlaubt seien. "Den Demonstranten wurde dafür etwas Zeit eingeräumt, doch leider kamen sie der Aufforderung nicht nach", sagte ein Polizeisprecher. Daraufhin seien die Angeketteten vom Museumszaun losgesägt worden. Wie der Sender NOS berichtete, erhielten sie einen Hör- und Kopfschutz. Das Museum konnte gegen 15.00 Uhr wieder seine Tore für Besucher öffnen.
Tausende Besucher aus aller Welt
Das Rijksmuseum, in dem unter anderem "Die Nachtwache" - das berühmteste Werk des niederländischen Meisters Rembrandt van Rijn (1606 - 1669) - gezeigt wird, zählt normalerweise jeden Tag Tausende Besucher aus aller Welt.
"Es ist unbegreiflich, wie sich das Rijksmuseum von ING, dem größten finanziellen Treiber der Klimakrise, sponsern lassen kann", sagte ein Sprecher der Aktivisten der Agentur ANP zufolge. Das Museum ermögliche damit einem großen "Umweltverschmutzer", "sein schmutziges Gesicht hinter berühmten Kunstwerken der niederländischen Geschichte zu verstecken".
Ein Sprecher des Unternehmens sagte laut ANP: "Wenn XR ein Problem mit der Finanzierungspolitik von ING hat, sollten sie sich direkt an uns wenden und nicht an das Rijksmuseum. Wir sind immer offen für einen Dialog." XR führt seit langem eine Kampagne gegen die Kreditvergabe für die "fossile Industrie". Unter anderem blockierte XR mehrfach den Amsterdamer Autobahnring A10 im Bereich des ehemaligen Hauptsitzes von ING.