Die jährlichen Schäden werden mit 117 Mrd. Euro beziffert.
Der Klimawandel wird einer Studie zufolge bis zum Jahr 2030 indirekt für den Tod von fast einer Million Menschen jährlich verantwortlich sein. Gemessen an der heutigen Wirtschaftsleistung werde der Klimawandel zudem jedes Jahr Schäden in Höhe von 157 Milliarden Dollar (117 Milliarden Euro) verursachen, heißt es in einer am Freitag am Rande der UN-Klimakonferenz im mexikanischen Cancun vorgestellten Studie. Fast alle Staaten würden in den kommenden 20 Jahren die negativen Folgen der Erderwärmung zu spüren bekommen, besonders betroffen seien aber die ärmsten Länder der Welt.
54 arme Ländern "akut" gefährdet
Hinter der Studie stehen die in Madrid ansässige Nichtregierungsorganisation DARA und das Climate Vulnerable Forum, in dem sich vom Klimawandel besonders betroffene Inselstaaten und Länder zusammengefunden haben. Untersucht wurden die zu erwartenden Folgen der Erderwärmung für 184 Länder in den Bereichen Gesundheit, Unwetter, Wüstenbildung und ansteigende Meersspiegel sowie in der Wirtschaft. Den Ergebnissen zufolge drohen 54 armen und sehr armen Ländern "akute" Gefahren. Auf die Industrieländer kommen nominal die höchsten Kosten zu, gemessen an der Wirtschaftsleistung tragen aber auch hier die Entwicklungsländer die größte Last.
Verhandlungen in Cacun
Bis zum Freitag kommender Woche verhandeln in Cancun Abgesandte aus mehr als 190 Staaten über Maßnahmen gegen den Klimawandel. Bei dem UN-Klimagipfel Ende vergangenen Jahres in Kopenhagen war es der internationalen Gemeinschaft nicht gelungen, sich auf den Rahmen eines neuen Klimaschutzabkommens zu einigen, das das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll ablösen soll. Die Teilnehmer einigten sich lediglich auf das Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.