Deutschland

Kliniken wiesen Vergewaltigungs-Opfer ab

17.01.2013

Opfer sollte von katholischen Einrichtungen die Pille danach bekommen.

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© Buenos Dias
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Eine vergewaltigte Frau soll in Deutschland laut einem Zeitungsbericht an katholischen Krankenhäusern unter anderem deshalb abgewiesen worden sein, weil sie die "Pille danach" bekommen sollte. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, war die 25-Jährige bei einer Party in Köln (Nordrhein-Westfalen) vermutlich mit K.o.-Tropfen betäubt worden und später auf einer Parkbank zu sich gekommen.

Eine Notärztin habe eine Vergewaltigung nicht ausschließen können und die beiden Kliniken gebeten, mögliche Tatspuren gerichtsverwertbar zu sichern. Außerdem wurde der Frau die "Pille danach" verschrieben, die eine Schwangerschaft verhindert, auch wenn vor dem Geschlechtsverkehr keine Verhütungsmittel genommen wurden. Die beiden Krankenhäuser hätten selbst die Spurensicherung abgelehnt, schreibt der "Kölner Stadt-Anzeiger".

Ein Sprecher der Kölner Polizei sagte am Donnerstag über das Vergewaltigungsopfer: "Wir kennen den Fall und die Frau." Die erforderlichen Untersuchungen seien später in einem anderen Krankenhaus erfolgt. Einzelheiten wollte der Sprecher nicht nennen.

Ein Sprecher der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria, zu der die beiden Krankenhäuser gehören, konnte zunächst nicht bestätigen, dass das Vergewaltigungsopfer tatsächlich abgewiesen wurde. Richtig sei, dass an katholischen Kliniken eine Notfallkontrazeption, also eine Schwangerschaftsverhütung selbst nach einer Vergewaltigung, grundsätzlich ausgeschlossen sei. Die Sicherung der Tatspuren sei aber weiter möglich.

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