Präsident Janukowitsch wollte Vitali Klitschko zum Kiewer Bürgermeister machen.
Vitali Klitschko (38), Schwergewichtsboxer und Politiker, hat das Amt des Bürgermeisters der ukrainischen Hauptstadt Kiew abgelehnt. Präsident Viktor Janukowitsch habe ihm das Angebot gemacht, die Millionenstadt zu führen, schrieb die Wochenzeitung "Serkalo Nedeli" in Kiew.
Klitschko, der 2008 bei der Bürgermeisterwahl einen dritten Platz belegt hatte, begründete seine Absage mit dem Fehlen einer Machtbasis. Ohne eigene Leute könnte er nur so etwas wie "die Königin von England" ohne echten Einfluss sein. "Niemals könnte ich meine Pläne und Reformen für die Hauptstadt umsetzen", sagte Klitschko mit Blick auf die korrupten Strukturen der Kiewer Stadtverwaltung.
Klitschko will "trennende Mauer einschlagen"
In seiner
Heimat hatte Klitschko auf einem Gründungsparteitag im April die
demokratischen Allianz UDAR aus der Taufe gehoben und sich zum Vorsitzenden
wählen lassen. "Ich bin bereit, die Mauer einzuschlagen, die die
Gesellschaft und die Machthaber im Land heute trennt", sagte Klitschko
damals in seiner Rede. Ziel der Partei sei es, junge, aktive und
erfolgreiche Menschen zu vereinen, sagte der WBC-Champion. Der Name der
Partei steht für Ukrainische Demokratische Allianz für Reformen, das
russische Wort Udar bedeutet zudem Schlag oder auch Fausthieb.
Klitschko hatte Janukowitsch Unfähigkeit vorgeworfen, das Land in die Zukunft zu führen. Nur eine neue Generation pro-europäischer junger Menschen könne echte Veränderungen in der Ex-Sowjetrepublik durchzusetzen. Klitschko ist seit der pro-westlichen Orangenen Revolution 2004 politisch aktiv ist. Der promovierte Sportwissenschaftler hat seit 2006 ein Abgeordnetenmandat im Stadtrat von Kiew.