Youssef Mohamad E.H.

Kölner "Koffer-Bomber" nach 14 Jahren Haft abgeschoben

31.07.2020

Mann hatte 2006 Sprengsätze in deutschen Regionalzügen deponiert.

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© dpa/A3508 Rolf Vennenbernd
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Berlin/Beirut. Der sogenannte Kofferbomber Youssef Mohamad E.H. ist aus deutscher Strafhaft in den Libanon abgeschoben worden. Das berichtete die Zeitung "Die Welt" (Samstagsausgabe) unter Berufung auf Angaben des nordrhein-westfälischen Integrationsministeriums. Demnach erfolgte die Rückführung des 37-jährigen Libanesen bereits Anfang Juni in Abstimmung mit dem Generalstaatsanwalt.
 
E.H. hatte mit einem Mittäter im Juli 2006 selbstgebaute Sprengsätze im Kölner Hauptbahnhof in zwei Regionalzügen nach Hamm und Koblenz deponiert. Im Dezember 2008 war er deswegen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Dem Urteil zufolge verhinderte lediglich ein handwerklicher Fehler beim Bombenbau die Detonation der Sprengsätze. Nach eigenen Angaben wollten die beiden Täter Vergeltung für die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in deutschen Zeitungen üben.
 
Lebenslange Haftstrafen können nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden. Unter dieser Voraussetzung hätte E.H. den größten Teil seiner Haftstrafe verbüßt gehabt. Allerdings ist die Strafaussetzung nicht zwingend, sondern hängt etwa von der Erwartung ab, ob der Verurteilte weitere Straftaten begehen wird.
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