Fünf Tage nach den schweren Unwettern im Osten und Süden Spaniens mit mindestens 213 Toten suchten König Felipe VI. und Königin Letizia heute die Katastrophenregion rund um die Mittelmeermetropole Valencia auf.
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez ließ auf der Plattform X wissen, dass er gemeinsam mit dem Königspaar unterwegs sein werde.
In der Region Valencia, die am stärksten von den Überschwemmungen vom Dienstag getroffen wurde, schlug den drei Besuchern so mancher Unmut entgegen. Denn viele der verwüsteten Orte fühlten sich in den ersten Stunden und Tagen nach der Katastrophe völlig alleingelassen mit aufeinandergetürmten Autos und Möbeln auf den verschlammten Straßen und ohne Trinkwasser, Lebensmittel, Strom und Telekommunikation.
Wütende Spanier bewerfen König mit Schlamm
In der krisengeschüttelten Region Valencia wurde jetzt König Felipe VI., der die Stadt mit seiner Frau Letizia besucht, von aufgebrachten Bürgern mit Schlamm beworfen.
— Volcaholic ???? (@volcaholic1) November 3, 2024
Unterstützung kam zudem von Freiwilligen
In der ersten Not nach der Unwetter-Katastrophe hatten viele Bürgermeister zur Selbsthilfe gegriffen und erste Hilfe für ihre Einwohner in den oftmals zunächst von den Straßennetzen abgeschnittenen Ortschaften organisiert. Unterstützung kam zudem von Freiwilligen, die mit Spenden und Arbeitsgeräten wie Besen ausgestattet von der Stadt Valencia aus zu Fuß in die nahen Dörfer liefen.
Mittlerweile hat sich das Bild gewandelt: Fast 4.000 Soldaten sind neben den Rettungskräften im Einsatz, weitere Tausende Soldaten und Polizisten sollen noch hinzukommen, wie Sánchez ankündigte.
Heftige Regenfälle verwandelten Flüsse in Ströme
Nicht überall hatte es geregnet, aber heftige Regenfälle verwandelten Flüsse in Ströme, die durch die Straßen vieler Dörfer schnellten. Dutzende Menschen werden nach wie vor vermisst, unter anderem in Autos in überschwemmten Tunneln und Tiefgaragen. Dort gestaltet sich die Suche am schwierigsten.
Das Unwetterphänomen "Kalter Tropfen" hält sich weiter über Spaniens Mittelmeerküste auf. Die zweithöchste Warnstufe Orange galt in Teilen der Region Valencia, unter anderem in der Provinz Castellón, wo heftige Regenfälle niedergehen könnten.