Mit teils falschen Behauptungen sollen Flüchtlinge abgeschreckt werden.
Schweden ist neben Deutschland und Österreich eines der Top-Zielländer für Flüchtlinge. Das skandinavische Land gilt eigentlich als höchst tolerant, dennoch bildet sich nun vermehrt Widerstand gegen eine liberale Flüchtlingspolitik.
Abschreckung
Anhänger der rechtspopulistischen Schwedendemokraten sind nun auf die Insel Lesbos gereist, um dort Zettel an Flüchtlinge zu verteilen. Auf den Flyern steht in Großbuchstaben“ Kein Geld, keine Jobs, kein Zuhause“. Schweden könne Flüchtlinge nicht langfristig aufnehmen, Migranten sollen erst gar nicht in das nordeuropäische Land reisen.
Auf der Rückseite des Flyers sind dann reihenweise Mattratzen, Toilettenpapier und Zahnbürsten abgebildet. Mehr wolle man den Flüchtlingen nicht zugestehen. Abgerundet wird der Info-Zettel mit Aufklärungen, dass weder Polygamie noch Kopftücher oder Halal-Fleisch erlaubt seien. Dazu auch noch eine Warnung: Durch die "Masseneinwanderung" der vergangenen Jahre sei Schweden bereits zu einem unsicheren Land geworden. Es gebe viele Vergewaltigungen und Ausschreitungen.
Anschläge aufFlüchtlingseinrichtungen
Schweden bekommt sein Problem mit mutmaßlichen Brandanschlägen auf geplante Flüchtlingsquartiere nicht in den Griff. In Forshaga (Provinz Värmland) brannte in der Nacht ein leeres Bürogebäude bis auf die Grundmauern nieder, das in der Vorwoche als mögliche Flüchtlingsunterkunft inspiziert worden war.
Bei dem vermuteten Anschlag handelt es sich um den 14. Vorfall dieser Art innerhalb eines Monats in Schweden. Die Einwandererbehörde hatte angesichts der Serie, die großteils geplante, aber auch bereits bewohnte Unterkünfte zum Ziel hatte, vergangene Woche die Geheimhaltung von geplanten Standorten verfügt. Schweden, das zu den beliebtesten Zielländern von Flüchtenden in Europa gehört, sieht sich am Rande seiner Aufnahmefähigkeit.