Tier-Drama in Dänemark
Kopenhagener Zoo tötete gesunde Giraffe
09.02.2014Eineinhalb Jahre alter "Marius" erschossen: Zoologen verwiesen auf Inzuchtgefahr.
Die Tötung eines vollkommen gesunden Giraffenkalbs im Kopenhagener Zoo wegen Inzuchtgefahr hat in Dänemark für Aufregung gesorgt. Wie Zoosprecher Tobias Stenbaek Bro am Sonntag mitteilte, wurde das eineinhalb Jahre alte männliche Tier mit dem Namen Marius per Bolzenschuss getötet. Nach einer Autopsie wurde das Giraffenfleisch vor den Augen zahlreicher kleiner Kinder an Raubtiere im Zoo verfüttert.
Auf seiner Internetseite hatte der Zoo ausführlich dargelegt, dass es zu der Tötung keine Alternative gebe. Der Tierpark gehört zur Europäischen Zoo- und Aquarienvereinigung (EAZA), für die ein strenges Zuchtprogramm für Giraffen gilt. So dürfen sich nur solche Giraffen paaren, die nicht miteinander verwandt sind. Damit soll die genetische Vielfalt der Population erhalten bleiben.
So wurde "Marius" getötet. Vorsicht: Nichts für schwache Nerven.
Marius habe in keinem der etwa 300 EAZA-Zoos Aufnahme gefunden, weil die dortigen Giraffen ähnliches Genmaterial aufwiesen. Eine Kastration wäre demnach grausamer gewesen und hätte "unerwünschte Folgen gehabt". Auch eine Auswilderung in die Natur sei zu riskant gewesen - zumal das von afrikanischen Ländern nicht erwünscht sei, hieß es weiter.
Eine Facebook-Gruppe namens "Rettet Marius" verzeichnete Sonntagfrüh mehr als 5.200 Anhänger. Etwa 3.400 unterzeichneten auf skrivunder.net eine Petition in dänischer Sprache. Unter einer englischsprachigen Petition auf thepetitionsite.com gab es rund 24.000 Unterschriften.