Hamburg

Krawallnacht vor G-20-Gipfel

05.07.2017

130 Mio. Euro kostet der G-20-Gipfel, der Freitag und Samstag in Hamburg stattfindet.

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© APA/AFP/JOHN MACDOUGALL
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G20 steht für die „Gruppe 20“, dem Zusammenschluss der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer der Welt. Ab Freitag, neun Uhr früh, treffen einander Deutschlands Kanzlerin Merkel, Russlands Präsident ­Putin, US-Präsident Trump, Frankreichs Macron und 16 weitere Staats- und Regierungschef in Hamburg.

Die Stadt gleicht schon jetzt ­einem Hexenkessel: 19.000 ­Polizisten sind im Einsatz, 213 Sprengstoffhunde haben Dienst, der Aufwand verschlingt 130 Millionen Euro. Der Luftraum ist am Samstag gesperrt. Elton John, der in Hamburg auftreten wollte, musste sein Konzert absagen.

Purer Hass gegen Gipfel der Reichen & Mächtigen

Dem Polizeiaufgebot stehen Zehntausende Gipfelgegner gegenüber, darunter der „Schwarze Block“, eine gewaltbereite linksextreme Gruppe. Eine erste Krawallnacht gab es bereits Mittwoch: Die Polizei rückte mit Wasserwerfern an, um im Stadtteil St. Pauli und in Altona ­Gewalt-Demos aufzulösen.

Für die linke Szene und Globalisierungsgegner ist die G-20-Polit- Runde das absolute Feindbild. Sie gilt als Hort der Reichen und Mächtigen, als „Zentrum des Kapitalismus“. Noch bei jedem Gipfel gab es Straßenschlachten, brennende Stadtteile, zertrümmerte Geschäfte.

Promi-Koch Tim Mälzer hat deshalb sein Restaurant Bullerei geschossen, Schauspieler Till Schweiger sein Lokal Barefood Deli. ­Parallel zum Gipfel startete das Alternativ-Treffen der Kritiker: Shakira, Grönemeyer und Coldplay treten auf: Sie ­appellieren: „Demos, aber keine Gewalt.“ Karl Wendl

Trump-Reise: Erstes Treffen mit Putin geplant

Dichtes Programm für US-Präsident Donald Trump bei seiner zweiten Reise nach Europa: Trump begann den Trip am Mittwoch in Polen, geplant ist eine große Rede vor dem Denkmal für den Aufstand im Warschauer Getto 1944. Beim folgenden G20-Gipfel in Hamburg soll der Republikaner erstmals mit Kreml-Chef Wladimir ­Putin zusammentreffen. Brisant: Ob Trump die ­Cyberattacken gegen die US-Wahlen zur Sprache bringt, ist noch unklar.

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