Großbritannien

Kreuz aus Flüchtlingsboot kommt ins Museum

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Es wurde von einem Tischler aus Lampedusa gebaut und vom Papst gesegnet.

Das aus den Planken eines gekenterten Flüchtlingsboots gefertigte Kreuz aus der Mittelmeerinsel Lampedusa, das vom Papst gesegnet worden ist, erhält einen Platz im British Museum. Museumsdirektor Neil Mac Gregor hat den von Kuratorin Jill Cook vorgeschlagenen Erwerb des Kreuzes genehmigt, das von einem Tischler aus Lampedusa, Francesco Tuccio, angefertigt wurde.

In Kirche aufbewahrt
Das zwei Meter hohe und 80 Zentimeter breite blaurote Kreuz, das in einer Kirche der Insel aufbewahrt wurde, wurde aus Planken eines Flüchtlingsschiffes gebaut, das am 3. Oktober 2013 vor Lampedusa gekentert war. Dabei waren 366 Menschen ums Leben gekommen.

"Die Mauer in den Herzen durchbrechen"
Das Kreuz hat das Interesse des British Museums geweckt, nachdem Kuratorin Cook von seiner Geschichte in einem BBC-Beitrag erfahren hatte. "Ich bin glücklich und stolz, dass das British Museum mein Kreuz übernimmt. Dieses Kreuz kann dazu beigetragen, die Mauer in den Herzen der vielen Menschen zu durchbrechen, die gegenüber der schrecklichen Flüchtlingstragödie immer noch unsensibel sind", sagte Tuccio nach Angaben italienischer Medien.

Von Migranten getragen
Das Kreuz hatten zuletzt einige Migranten bei einem Treffen mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz anlässlich des Welttags der Migranten am vergangenen Sonntag getragen. Franziskus war im Juli 2013 nach Lampedusa gereist. Dabei hatte es sich um die erste Reise im Pontifikat des argentinischen Papstes gehandelt. Damals prangerte er angesichts des Flüchtlingselends die "Globalisierung der Gleichgültigkeit" an - ein mittlerweile viel zitiertes Wort.
 

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