Analyse am Weekend

Krieg im Libanon: Israels Kampf gegen Terror-Milliz

28.09.2024

Hauptquartier der Hisbollah bei Raketenangriff zerstört -hat Nassrallah überlebt? 

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© APA/AFP/Rabih DAHER
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 Einmarsch. Israel will den Zwei-Fronten-Krieg, die Frage ist inzwischen nur mehr, wann es nach der Gaza-Invasion auch im Libanon am Boden losgeht: Erst schaltete Israel Tausende Hisbollah-Kämpfer mit Pager-Bomben aus, schwächte damit ihre Kommunikation. Nun massive Luftschläge gegen Hunderte Kommandozentralen der Hisbollah im Libanon.

Bei einem Luftangriff auf einen Vorort Beiruts am Freitag war die Hisbollah-Zentrale das Hauptziel. Nach dem Angriff herrscht Ungewissheit über den Gesundheitszustand von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es: "Niemand kann genau sagen, wie es Nasrallah geht." Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim wiederum berichtete unter Berufung auf "informierte Quellen", dass Nasrallah wohlauf sei. Über den tatsächlichen Zustand könne aber nur die Miliz selbst informieren.

Israels Generalstabschef Herzi Halewi sagte zuletzt, "dass sich unser Militär auf die nächste Phase im Libanon vorbereitet". Das bedeutet: Bodentruppen. Die heftigen Luftangriffe, bei denen mehr als 500 Personen getötet wurden, waren bloß Vorbereitung für einen (begrenzten) Libanon-Einmarsch. Israel will die Hisbollah-Terrormiliz endgültig ausschalten.

Flucht nach Syrien. Seit Tagen wälzen sich Autokolonnen aus den Städten Tyros und Sidon in Richtung der Hauptstadt Beirut oder in den Norden des Libanons. Viele fahren auch weiter nach Syrien. Diktator Bashar al-Assad hatte zuletzt eine Amnestie erlassen, um Syrer zur Rückkehr zu bewegen.

Zerstören. Israel will die Hisbollah vernichten. Zur Gänze. Die Terrormiliz gilt als verlängerter Arm des Iran im Libanon, eine Art Staat im Staat, mit eigener ziviler und militärischer Infrastruktur und zehntausenden Kämpfern. Zur Hisbollah gehören Immobilienunternehmen, Schulen und Sozialeinrichtungen.

Nasrallahs Ziel ist Israels Auslöschung und Rache für "den Schrecken, den Israel den Palästinensern in Gaza angetan hat". Seit mehr als einem Jahr feuert seine Miliz aus dem Libanon Raketen in Richtung Israel, das Grenzgebiet ist dadurch nicht oder kaum mehr bewohnbar.

Lösung. Schon bisher wurde die Hisbollah hart getroffen. Der Ausfall der elektronischen Kommunikation durch die Massenexplosion von Pagern und Funkgeräten hat ihr zugesetzt. Dennoch nimmt sie weiterhin Städte wie Nazareth oder Haifa ins Visier. Selbst bis Tel Aviv wird gefeuert.

"Wir werden den Feind und seine Infrastruktur zerstören", verspricht Israels Armee-Chef. Doch das hat er vor einem Jahr auch im Zusammenhang mit der Hamas versprochen - und die Kämpfe dauern immer noch an.  

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