Blackbox noch nicht gefunden, Auswertung des Voice Recorders dauert länger.
Deutschland, Frankreich und Spanien stehen unter Schock: Nach dem Absturz des Germanwings-Fluges 4U9525 von Barcelona nach Düsseldorf bleiben große Fragezeichen: Warum steuerte der 24 Jahre alte Airbus A320 am Dienstag in einem achtminütigen Sinkflug in die Berge – ohne Notruf? Die Angehörigen der 150 Toten (144 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder) brauchen Aufklärung. Die versprach Germanwings-Chef Thomas Winkelmann am Mittwoch: „Wir tun alles, um die Untersuchung so schnell wie möglich durchzuführen.“
Dabei gibt es aber Probleme: Zum einen konnte die Blackbox mit den Flugdaten unter den Trümmern der Unglücksmaschine nicht gefunden werden. Und zum anderen dauert die Auswertung des Voice Recorders – der glücklicherweise gelesen werden kann – länger als erhofft.
Die Deutung „der Stimmen und Geräusche im Cockpit könnte ein paar Tage dauern“, so Remi Jouty von der Untersuchungsbehörde BEA. Unterdessen wurde der geheime Absturz-Bericht bekannt:
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- 10.30 Uhr: Letzter Kontakt. Der Airbus A320 ist auf Reiseflughöhe von 11,5 Kilometern angekommen. Zum letzten Mal gibt es Funkkontakt mit der Flugsicherung.
- 10.31 Uhr: Sinkflug. Dann geht die Maschine ohne Erlaubnis in Sinkflug. Acht Minuten lang. Mit 17,8 Metern pro Sekunde ist es kein steiler Absturz, sondern ein kontrollierter, sanfter Abstieg.
- 10.35 Uhr: Keine Antwort. Nachdem Kontaktversuche unbeantwortet bleiben, funkt die Flugsicherung auf der Notfrequenz. Vergeblich. Daraufhin gibt die Behörde ersten Alarm, informiert die nationale Leitstelle des französischen Suchdienstes. Das Flugzeug hat noch eine Flughöhe von 7,6 Kilometern.
- 10.36 Uhr: Letzter Versuch. Erneut versucht die Flugsicherung, Kontakt per Notfrequenz aufzunehmen.
- 10.40 Uhr: Verschwinden. Flug 4U9525 verschwindet von den Radarschirmen. Laut französischem Transportministerium begleitete ein Mirage-Abfangjet das Flugzeug in diesen letzten Minuten vor dem Crash.
- 10.42 Uhr: Alarm. Die Flugsicherung alarmiert den französischen Suchdienst, wenige Minuten darauf heben Such-Helikopter ab. Sie identifizieren das völlig zerfetzte Wrack binnen zwanzig Minuten.
Sucharbeiten
600 Einsatzkräfte waren an der schwer zugänglichen Absturzstelle im Einsatz. Priorität vor der Opfer-Bergung hatte die Suche nach der verschollenen Blackbox.
(küe)