Kerry und Ashton feilschen mit dem Iran - Frist läuft Montag aus.
Das US-State Departement hat am Freitag Gerüchte über eine vorübergehende Abreise von US-Außenminister John Kerry von den Wiener Atomverhandlungen mit dem Iran nach Paris bestätigt. Kerry werde dort "Konsultationen mit seinen europäischen Partnern über die Atomverhandlungen mit dem Iran abhalten", erklärte Außenministeriumssprecherin Jen Psaki am Freitag.
Wann Kerry nach Wien zurückkehren werden, stehe gegenwärtig noch nicht fest. Ob dies auch eine Abreise der Außenminister Großbritanniens und Frankreichs sowie von EU-Verhandlerin Catherine Ashton impliziert, wie zuvor kolportiert, war vorerst unklar. Auch in iranischen Verhandlungskreisen war eine verübergehende Abreise von Außenminister Mohammad Javad Zarif am Freitagabend zuvor als "wahrscheinlich" bezeichnet worden.
Bei der Wiener Verhandlungsrunde im Atomstreit mit dem Iran sind Freitagmittag auch die Außenminister Frankreichs, Laurent Fabius, und Großbritanniens, Philip Hammond, im Wiener Palais Coburg angekommen. Sie äußerten beide die Hoffnung, bis zur Deadline am 24. November ein Abkommen zu erzielen, obwohl dies noch "ein langer Weg bis dorthin" sei.
Demo in Wien
Wie bereits am Donnerstag demonstrierten zwischen Palais Coburg und dem Hotel Marriott auch am Freitag wieder rund 15 Anhänger vom Nationalen Iranischen Widerstandsrat der Volksmuhajeddin (iranische Exilopposition, Anm.). Sie skandierten Parolen wie "Tod den Terroristen" und "Tod Khamenei".
Die internationale Staatengemeinschaft verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der friedlichen Nutzung der Kernenergie nach Atomwaffen zu streben. Teheran weist dies zurück. Im Rahmen der Verhandlungen will der Iran auch die internationale Staatengemeinschaft davon überzeugen. Diese hat im Gegenzug für glaubhafte und überprüfbare Garantien zugesagt, die Sanktionen gegen Teheran schrittweise zu suspendieren.