Deutschlands Merkel und Frankreichs Sarkozy sind für weitere Griechen-Hilfe.
Die kommenden Tage entscheiden endgültig über das Schicksal der Pleite-Griechen. Auftakt gestern: In Berlin trafen sich Deutschlands Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy zu einem Blitzgipfel. „Wir haben eine Lösung gefunden“, sagte Sarkozy danach.
Vier „Prinzipien“ wurden festgelegt:
l Private Gläubiger sollen sich an der Hilfe beteiligen.
- Einen „Zahlungsausfall“ (sprich Pleite) Griechenlands dürfe es nicht geben.
- Die EZB (EU-Zentralbank) müsse zustimmen.
- Es müsse rasch gehen.
Aber wie das „Wunderkonzept“ aussehen könnte, blieb abermals offen. Merkel: „Wir haben im Mai und im Juni immer die gleichen Fragen diskutiert, ohne zu einer Lösung zu kommen.“ Nun sollen beim EU-Gipfel kommende Woche Nägel mit Köpfen gemacht werden, versprachen beide.
Schon beim Treffen der Finanzminister am Sonntag sollen die Grundzüge fixiert werden.
Während Berlin und Paris Harmonie demonstrierten, steht in Athen der angeschlagene Premier Papandreou weiter unter Druck. Zehntausende Griechen gehen seit Tagen gegen das Sparprogramm auf die Straße.
Jetzt bildete Premier Papandreou seine Regierung komplett um: Der bisherige Finanzminister wurde ins Umweltressort abgeschoben. An seine Stelle rückte der 50-jährige Evangelos Venizelos. Der Jurist und Universitätsprofessor war schon in verschiedenen Ministerien tätig, zuletzt als Verteidigungsminister.
Schüssel-Berater scheidet aus Athen-Regierung aus
Mit Venizelos will sich Papandreou im Parlament doch noch die Zustimmung zu den drastischen Sparmaßnahmen sichern.
Auch Außenminister Dimitris Droutsas wurde abgelöst. Mit ihm verlässt ein „Österreicher“ die Regierung in Athen. Droutsas besuchte das Theresianum in Wien, studierte Jus an der Universität Wien, war Assistenzprofessor an der WU. Von 1989 bis 1999 arbeitete er als Rechtsberater für den damaligen Außenminister Wolfgang Schüssel.
Für die Demonstranten ist die Regierungsumbildung aber nicht mehr als Kosmetik: „Damit will Papandreou bloß Brüssel befriedigen“, sagt der Ex-Journalist Satiris Stefanopulos (49) zu ÖSTERREICH.