Pakistan

Krisen-Helfer schildert die Höllen-Flut

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Die Lage in Pakistan wird immer dramatischer. Helfer Thomas Preindl von der Caritas ist direkt vor Ort. Er schildert schockiert die Lage.

"Ich habe in den letzten zehn Jahren als Helfer schon viele Großkatastrophen erlebt, aber das ist sicher die größte Katastrophe, die es je gab. Sechs Millionen Menschen sind in Pakistan bisher akut lebensbedrohlich betroffen. Das muss man sich einmal vorstellen. Das sind zwei Drittel der Menschen in Österreich. So etwas hat es weltweit noch niemals gegeben."

Bereits seit Sonntag ist der 43-jährige Innsbrucker Thomas Preindl für die Caritas im Katastrophen-Einsatz. Er berichtete nun von der aktuellen Lage in Pakistan und wie dringend die Menschen nun Hilfe benötigen.

Österreich spendet 5 Millionen

"Wichtig ist, jetzt Solidarität mit der notleidenden Bevölkerung zu zeigen. Bundeskanzleramt, Finanzministerium und Außenministerium haben gemeinsam ein umfangreiches Hilfspaket geschnürt, mit dem sich Österreich an den internationalen Hilfsmaßnahmen beteiligt", so Bundeskanzler Werner Faymann, Finanzminister Josef Pröll und Außenminister Michael Spindelegger. Die Republik spendet 5 Mio. Der Beschluss wird kommenden Dienstag im Ministerrat fallen. Das Hilfspaket besteht aus 1,5 Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds sowie aus 3,5 Mio Euro aus Budget-Rücklagen. Die Hilfsgelder werden über die UNO und über österreichische NGO, wie etwa das Rote Kreuz und Caritas abgewickelt werden.

Alle Häuser zerstört
"Die letzten Tage war ich in der Nähe von Islamabad, jetzt fahre ich weiter in den Norden, weiter ins Landesinnere. Anders als im Süden, wo das Wasser immer noch dramatisch hoch steht, hat es sich hier das Wasser wieder zurückgezogen und die Schäden werden jetzt umso deutlicher. Endlang der Flüsse sieht es katastrophal aus, praktisch alle Häuser sind zerstört worden."

Seit drei Wochen leidet Pakistan unter der schlimmsten Flut-Katastrophe seiner Geschichte: Mindestens 1.500 Menschen starben bereits, sechs Millionen Kinder haben ihre Eltern verloren, sind obdachlos oder krank, 900.000 Häusern wurden zerstört

Angst vor dem Winter
"Das Problem ist, diejenigen, die ihre Häuser verloren haben, haben alles verloren. Die Menschen, denen ich begegne, sind total verzweifelt, viele leben jetzt in Zelt-Camps. Das ist natürlich eine erste Stütze, aber die Menschen denken jetzt schon längerfristig, denn der Winter wird kommen, schneller als man denkt. Gerade in den Hochlagen Pakistans im Norden wird es bereits ab Oktober sehr kalt werden. Davor haben die Menschen jetzt schon ungeheure Angst."

Um zu helfen, reisen jetzt auch immer mehr österreichische Helfer in die Krisenregion.

Noch wenig Spenden
"Der Stress und der Druck unter den Helfern ist natürlich sehr groß, die Herausforderungen und Probleme gewaltig. Ich stehe täglich zwischen fünf und sechs Uhr in der Früh auf, arbeite bis spät in die Nacht und falle hundemüde ins Bett. Aber immer noch können wir viele Menschen nicht mit Hilfsgütern versorgen, Durchfallerkrankungen, Haut- und Infektionskrankheiten nehmen zu. Zugleich fehlt es weiterhin an finanziellen Mitteln. Die Staatengemeinschaft und die Regierungen sind noch sehr zurückhaltend. Dabei ist jede Spende nun so wichtig. Man darf Pakistan nicht vergessen."

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