Die Verantwortung über den Impfstoff-Kauf der EU zu überlassen, sei ein Fehler gewesen, meint der Ex-Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung.
Hans-Werner Sinn ist der Ex-Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung und lässt im Interview kein gutes Haar an der Corona-Impfstrategie der Europäischen Union. Die EU habe viel zu viel billigen Impfstoff von AstraZeneca und Sanofi bestellt, der nicht richtig funktioniere. Er warnt vor fatalen Folgen dieser Fehleinschätzung. "So müssen wir nun sehr viele zusätzliche Tote in Kauf nehmen, weil bis zum Sommer nicht genug von dem guten Impfstoff verfügbar sein wird", sagte Sinn gegenüber der "Passauer Neuen Presse".
Generell sei es ein Fehler gewesen den Impfstoff-Einkauf der EU zu verlassen, meint er. Allein Deutschland hätte „viel mehr“ von dem BioNtech/Pfizer-Impfstoff gekauft, wenn der Bund selbst über die Käufe entscheiden hätte dürfen.
Ebenfalls Kriitk äußerte Sinn über die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die er als "problematisch" bezeichnete. Die Strategie die Inflation anzuheben, sei nicht aufgegangen. „Und dann hat sie dieses Misslingen zum Anlass genommen, immer noch mehr von dieser unwirksamen Politik zu tun“, so Sinn. Dieser Kurs sei für ihn sogar "fahrlässig".