Human Rights Watch:

Kroatien zwingt Asylsuchende nach Serbien

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Das jüngste EU-Land erlaube Menschen nicht, Asylanträge zu stellen.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft dem jüngsten EU-Mitglied Kroatien vor, Asylsuchende zu zwingen, nach Serbien zurückzukehren. In manchen Fällen geschehe das auch unter Gewalt. Die kroatischen Behörden erlaubten Menschen nicht, Asylanträge zu stellen, hieß es in einer HRW-Mitteilung vom Freitag.

Die Organisation bezieht sich auf Befragungen von zehn Asylsuchenden aus Afghanistan, darunter zwei unbegleitete Kinder, die auf kroatischem Gebiet aufgegriffen wurden. Sie schilderten, im vergangenen November nach Serbien abgeschoben worden zu sein, nachdem ihnen verweigert wurde, in Kroatien einen Asylantrag zu stellen. Neun davon sagten, sie seien von kroatischen Polizeibeamten getreten und geschlagen worden. Allen seien außerdem persönliche Gegenstände, darunter Geld und Handys, weggenommen worden.

"Missbräuchliche Behandlung von Asylsuchenden"

"Die Berichte über Kroatiens schockierende und missbräuchliche Behandlung von Asylsuchenden sind unwürdig für ein EU-Land", sagte Lydia Gall, Balkan- und Osteuropa-Expertin von HRW. "Die Behörden in Zagreb müssen sicherstellen, dass alle Beamten ihre Pflicht, die Asylsuchende zu schützen, erfüllen und sie nicht mit Gewalt zurück nach Serbien zwingen", fügte sie hinzu.

Human Rights Watch habe bereits Ende Dezember das kroatische Innenministerium über die Feststellungen benachrichtigt und eine Stellungnahme gefordert, hieß es. Bisher hat die Organisation allerdings keine Antwort bekommen.

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