Heftiger Politstreit in Kanada wegen "Vergeudung von Steuergeldern".
Die konservative Regierung Kanadas hat sich wegen eines künstlichen Sees für den Ende Juni bevorstehenden G-8-Gipfel heftige Kritik aus der Opposition zugezogen. "Wir haben eine Regierung, die einen künstlichen See anlegen lässt, obwohl Kanada bereits jetzt mehr Seen hat als irgendein Land der Erde", spottete zu Wochenbeginn der Vorsitzende der Neuen Demokraten, Jack Layton.
"Vergeudung von Steuergeldern"
Er frage sich, wie
Premierminister Stephen Harper eine derartige "Vergeudung von Steuergeldern
rechtfertigen" könne, sagte Layton. Der G-8-Gipfel soll am 25. und 26. Juni
in Huntsville, 225 Kilometer nördlich von Toronto, stattfinden, für den 26.
und 27. Juni ist ein Gipfel der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer
(G-20) in Toronto geplant.
Für die Journalisten
Der künstliche See soll im
Medienzentrum in Toronto entstehen und die voraussichtlich rund 3.000
internationalen Berichterstatter erfreuen, die zu dem Ereignis nach Kanada
anreisen. Dazu sind Kanus, Kanapees und ein Baumbestand vorgesehen.
2 Mio. Dollar für "schlechte Idee"
Nicht nur die
Neuen Demokraten, sondern auch die ebenfalls oppositionellen Liberalen
zeigten sich über diese Planungen erstaunt. Ihm sei es rätselhaft, warum
niemand in der Regierung darauf hingewiesen habe, dass es eine "schlechte
Idee" sei, für einen derartigen Kunstsee zwei Millionen Dollar auszugeben,
sagte der liberale Abgeordnete Mark Holland. Dieses Verhalten sei "absurd",
bemerkte wiederum Layton.