Pro Verschütteten

Kumpel fordern 1 Mio. Schadenersatz

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Die Familien wollen sich finanziell absichern. Chancen sind aber gering.

Familienangehörige von 27 der insgesamt 33 in einer chilenischen Kupfer- und Goldmine verschütteten Bergleute wollen Schadensersatz in Höhe von einer Millionen Dollar (770 000 Euro) pro Arbeiter einklagen. Die Forderung von insgesamt 27 Millionen Dollar werde sich gegen die Eigentümer der Mine sowie gegen den chilenischen Staat richten, sagte die Bürgermeisterin der Stadt Caldera, Brunilda Gonzalez, am Mittwoch (Ortszeit). Sie hatte die Angehörigen zu dem Schritt ermutigt.

Die Entschädigungsforderung solle die Arbeiter und deren Familien absichern, wenn sie nach der Rettung nicht mehr in der aus Sicherheitsgründen geschlossenen Mine San Jose in der Atacama-Wüste arbeiten könnten und deshalb arbeitslos würden, sagte die Bürgermeisterin. Allerdings galt es als unwahrscheinlich, dass ein Gericht in Chile Schadenersatz in dieser Höhe zusprechen werde.

Auf "guten Willen" verlassen
Die staatliche Aufsicht über die Bergbauindustrie ist in dem liberalen Musterland Chile nur schwach entwickelt. So war die Mine San Jose schon 2007 wegen mehrerer Arbeitsunfälle und genereller Sicherheitsmängel geschlossen worden. Ein Jahr später hatte die Aufsichtsbehörde Sernageomin den Betrieb jedoch wieder zugelassen. Dabei habe man sich auf den "guten Willen" der Eigentümer verlassen, räumte der frühere Vizedirektor der Behörde, Exequiel Yanes, ein.

Die 33 Bergleute sind seit dem 5. August in 700 Meter Tiefe verschüttet, werden über enge Röhren mit dem Nötigsten versorgt und sollen möglichst ab Mitte Oktober durch einen Rettungsschacht an die Oberfläche gezogen werden.
 

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