Der Gesundheitsminister befürchtet, dass die erste Euphorie nun in Depressionen umschlägt. Ex-Fußballstar Franklin Lobos ist unter den Verschütteten.
Nun wissen es die seit 19 Tagen in einem Bergwerk in Chile verschütteten Kumpel: Sie müssen noch Monate "in der Hölle" auf ihre Rettung warten. Den Bergleuten sei mitgeteilt worden, dass eine Rettung vor dem Nationalfeiertag am 18. September nicht möglich sei, "wir aber hoffen, Weihnachten mit ihnen zusammen zu sein", sagte Gesundheitsminister Jaime Manalich.
Angst vor Depressionen
Er erwarte, dass die nach dem ersten Kontakt am Sonntag unter den Verschütteten entstandene Euphorie nun zunächst in "Depressionen, Angst und Niedergeschlagenheit" umschlage. Dass die für ihre Rettung notwendige Bohrung eines neuen Schachts voraussichtlich drei bis vier Monate dauern wird, wussten die Verschütteten bisher nicht.
Ex-Fußballstar verschüttet
Unter den verschütteten Minenarbeitern befindet sich auch der chilenische Ex-Fußball-Profi Franklin Lobos. Der heute 53-Jährige spielte in seiner aktiven Zeit für chilenische Erstliga-Clubs und auch für die Nationalmannschaft ("La Roja").
Nationalcoach Marcelo Bielsa schickte Lobos, der mit 32 weiteren Leidensgefährten festsitzt, ein von den Nationalspielern signiertes Trikot. Zuvor hatte Lobos von Chiles früherem Mannschaftskapitän, Ivan Zamorano, Grüße erhalten.
"Danke für alle die Worte, danke den Fans. Ich hoffe, bald rauszukommen. Ich danke auch Ivan Zamorano für seine Worte", ließ der Ex-Profi ausrichten. Lobos spielte unter anderem als offensiver Mittelfeldspieler für den Club Cobresal und Deportes La Serena.
Die 33 Bergleute sitzen seit dem 5. August in knapp 700 Metern Tiefe fest. Damals stürzte die kleine Gold- und Kupfermine San Jose am Rand von Copiapo in der Atacama-Wüste, etwa 850 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago, ein. Am Sonntag wurde der erste Kontakt hergestellt, am Tag darauf wurden die Kumpel über ein acht Zentimeter dünnes Rohr erstmals mit Vorräten versorgt.