Der PYD-Chef ruft Europa zu Hilfe für den Wiederaufbau auf.
Nach den jüngsten Kämpfen in Nordsyrien haben die syrischen Kurden die EU um Unterstützung gebeten. "Wir sterben jeden Tag, weil medizinische Versorgung fehlt", sagte der Co-Vorsitzende der syrischen Kurdenpartei PYD, Salih Muslim, am Donnerstag im Europaparlament in Brüssel.
Zudem seien von der IS-Terrormiliz befreite Gebiete zerstört und müssten wieder aufgebaut werden, sagte er weiter. "Damit die Menschen dorthin zurückkehren können." Die türkische Armee und syrische Rebellen hatten vor rund einer Woche eine Offensive im Norden Syriens begonnen und zunächst die Stadt Jarablus von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befreit. Danach rückten sie gegen Kräfte der syrischen Kurden vor. "Die Türkei bezeichnet uns als Terroristen", sagte Muslim.
Große IS-Gebiete zurückerobert
In Nordsyrien sind die Kurden mittlerweile die stärkste Kraft. Mit Hilfe von Luftangriffen der internationalen Koalition, die von den USA angeführt wird, konnten sie zuletzt große Gebiete von der IS-Terrormiliz zurückerobern. Die Türkei will verhindern, dass die Kurden das Gebiet unter ihrer Kontrolle entlang der türkischen Grenze weiter ausdehnen. Sie befürchtet Auswirkungen auf die Autonomiebestrebungen der Kurden im eigenen Land.
Salih Muslim ist der wichtigste politische Vertreter der syrischen Kurden. Die PYD ist eng mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK verbunden. Im Europaparlament sprach Muslim auf Einladung des rechts-konservativen slowakischen EU-Parlamentariers Branislav Skripek.