VP-Außenminister verhandelte mit Facebook und Twitter wegen ISIS-Fotos.
In den U-Bahn-Stationen Manhattans waren mehr Polizisten als sonst. New Yorker TV-Stationen versicherten, dass „alles sicher und unter Kontrolle“ sei. Einen Tag vorher wurde bekannt, dass die Terrorgruppe ISIS offenbar Anschläge auf U-Bahn-Stationen im Westen plane: Dem Kampf gegen ISIS schließt sich jetzt auch Sebastian Kurz an.
Telefonat mit Twitter-Chef
Der VP-Außenminister
besuchte Manager der sozialen Netzwerke Twitter und Facebook, um sie von „Selbstkontrolle und Regulierung gegenüber dem ISIS-Gewalt- und Propagandamaterial, das im Netz kursiert und den Terroristen bei der Rekrutierung von westlichen Kämpfern hilft“, zu überzeugen.
Die Twitter-Direktoren waren zurückhaltend: Für sie sei Meinungsfreiheit sehr wichtig. Es liege aber nicht an ihnen, zu entscheiden, „was verboten und was erlaubt“ sei. Per Telefon wurde Kurz von New York zu Twitter-Chefs in Washington und Dublin verbunden. Diese erklärten Kurz, dass sie eine Milliarde Tweets in 48 Stunden zu verwalten hätten und sich an die Gesetze der jeweiligen Länder halten.
Facebook sperrt Fotos
Aufgeschlossener zeigte sich Sarah Wynn-Williams, Direktorin bei Facebook. Facebook kann Terrorfotos und -videos sperren. Sowohl Facebook als auch Google hatten von US-Behörden von dem Video erfahren, in dem die Enthauptung des US-Journalisten James Foley zu sehen war. Beide Plattformen verhinderten, dass das Video gepostet werden konnte. Wynn-Williams versicherte, dass sie die Regeln weiter verschärfen wolle. Ihr Appell an die User: Sobald sie ISIS-Material sehen, sollen sie es sofort Facebook melden. Kurz stellte fest: „Menschenrechte müssen auch in den sozialen Netzwerken gelten.“
I. Daniel, New York