Wasserwerfer und Tränengas
Lage um Migranten an Belarus-Grenze eskaliert
16.11.2021Wasserwerfer, Tränengas und Steine im Einsatz
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An der Grenze zwischen Belarus und Polen ist am Dienstag die Lage um die Tausenden Migranten eskaliert. Belarussische Staatsmedien zeigten in verschiedenen Videosequenzen, wie von polnischer Seite Wasserwerfer gegen die Migranten am Übergang Kuźnica-Brusgi eingesetzt wurden. Zu sehen waren durchnässte Menschen, darunter auch Journalisten, die vom Wasserstrahl getroffen wurden. Polens Verteidigungsministerium sprach von einem "Angriff der Migranten" an dem Grenzübergang.
Es veröffentlichte ebenfalls ein Video, auf dem der Einsatz eines Wasserwerfers zu sehen war. Die Flüchtlinge seien sehr aggressiv und würden Steine auf Soldaten und Sicherheitskräfte werfen, schrieb das Ministerium am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter. Sie seien zudem von der belarussischen Seite mit Knallgranaten ausgestattet worden.
Migranten werfen Steine
In den belarussischen Aufnahmen war ebenfalls zu sehen, wie Migranten Steine auf die polnischen Sicherheitskräfte warfen. Laut polnischen Angaben wurde zur "Dämpfung der Aggression von Migranten" auch Tränengas eingesetzt. Unabhängige Journalisten sind auf der polnischen Seite der Grenze nicht vor Ort - Polen lässt in der Grenzregion derzeit keine Medien zu.
Nach Darstellung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko sind in einem "Migrantenlager" mehr als 2.000 Menschen, die dort seit Tagen ausharren. Auf den veröffentlichten Videos waren auch weinende Kinder zu sehen. Lukaschenko kündigte nach seinem Telefonat mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel an, dass er ein weiteres Gespräch mit ihr erwarte. Auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, der eine Vermittlung in dem Konflikt angeboten hatte, stehe ein Gespräch an, sagte Lukaschenko.
Viele Migranten sind aus dem Irak. Die zuständige Botschaft des Landes in Moskau teilte laut der Nachrichtenagentur Interfax mit, dass etwa 200 Menschen von Belarus nun in ihre Heimat zurückkehren wollten. Darunter seien Familien, Frauen und Kinder, hieß es. Ein "Evakuierungsflug" aus Minsk werde für diesen Donnerstag organisiert.