Europäische Rechtspopulisten kamen in Koblenz zusammen - FPÖ-SPitze in Washington
Die Präsidentschaftskandidatin der rechtsextremen französischen Partei Front National, Marine Le Pen, hat den Aufstieg der europäischen Rechten als Antwort der Bürger auf ein Diktat liberaler Eliten dargestellt. Bei einem Kongress europäischer Rechtspopulisten am Samstag in der deutschen Stadt Koblenz rief sie ihren Anhängern zu: "Wir erleben das Ende einer Welt und die Geburt einer neuen."
Nach der britischen Brexit-Entscheidung und der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten werde 2017 "das Jahr des Erwachens der Völker von Zentraleuropa" sein. Die Etappe, in der die Nationalisten in Europa Randgruppen gewesen seien, sei nun beendet. In der nächsten Etappe gehe es darum, an den Urnen Mehrheiten zu holen. Den Kongressteilnehmern der AfD rief sie zu: "Ihr seid die Zukunft Deutschlands."
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel werde in französischen Medien wegen der Aufnahme von Flüchtlingen als humanitäre Heldin Europas bezeichnet, aber "man fragt die Deutschen nicht, wie sie diese Einwanderungspolitik finden", sagte Le Pen, die zum ersten Mal in Deutschland auftrat.
Auf dem Kongress der Europaparlamentsfraktion "Europa der Nationen und der Freiheit" (ENF) mit rund 1.000 Teilnehmern sollen nach Le Pen auch die Chefin der deutschen AfD, Frauke Petry, der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders sowie der Chef der italienischen Lega Nord, Matteo Salvini, Reden halten. Aus Österreich kommt der EU-Abgeordnete der FPÖ, Harald Vilimsky.
Der Kongress der Europaparlamentsfraktion "Europa der Nationen und der Freiheit" (ENF) wurde von Protesten begleitet, an denen auch europäische Politiker unterschiedlicher Parteien teilnehmen wollten. Am Vormittag versammelten sich rund 40 Demonstranten zu einer Sitzblockade und blockierten den Angaben zufolge eine von mehreren Zufahrtstraßen zur Kongresshalle ohne den Ablauf zu stören.