Showdown in Libyen

Ist Gaddafi umzingelt?

07.09.2011

Die libyschen Rebellen wollen Gaddafi gefunden und umstellt haben.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Über den genauen Aufenthaltsort des  gestürzten libyschen Diktators  Muammar al-Gaddafi  gibt es neue Spekulationen. Ein Rebellensprecher sagte dem Sender Libya TV, Kämpfer hätten Gaddafi eingekreist. Er könne nicht mehr flüchten. Genaue Angaben machte er aber nicht. Der arabische Nachrichtensender Al-Jazeera berichtete unter Berufung auf den Militärrat in Tripolis, die Aufständischen hätten einen Radius von 60 Kilometern um den flüchtigen Ex-Machthaber gezogen. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis Gaddafi gefangen genommen oder getötet werde.

Dagegen sagte Shamseddin Abdulmola, ein Sprecher des Übergangsrates in Benghazi alle Berichte über ein mögliches Versteck Gaddafis seien bisher Spekulation. "Wir wissen es nicht. Es sind alles nur Theorien", sagte er.

In den Verhandlungen über eine friedliche Übergabe der libyschen Wüstenstadt Bani Walid an die Rebellen hat sich wieder einmal die Hoffnung auf eine schnelle Einigung zerschlagen. Unterhändler der Stadt, die noch von Anhängern Gaddafi kontrolliert wird, hätten unerfüllbare Forderungen für ihre Aufgabe gestellt, sagte Abdulmola. Den Unterhändlern Bani Walids sei nun Freitag als letzter Zeitpunkt für eine friedliche Einigung genannt worden.

"Es gibt in der Stadt viele Leute mit Blut an den Händen", sagte Abdulmola. "Sie wollen eine komplette Amnestie und die Rebellenkämpfer sollen unbewaffnet einziehen. Aber den Übergangsrat wollen sie nicht anerkennen", sagte er.

Um den Druck auf die Gaddafi-Loyalisten zu erhöhen, hatte der Übergangsrat Hunderte Kämpfer vor Bani Walid zusammengezogen. Die Stadt liegt rund 150 Kilometer südöstlich von Tripolis. Berichten zufolge sollen Gaddafis Söhne Saif al-Islam und Mutassim eine friedliche Lösung in Bani Walid verhindert haben, ehe sie vor ein paar Tagen aus der Stadt abgezogen seien.

Nachdem ein Konvoi der Gaddafi-Truppen in das Nachbarland Niger gefahren war, will eine Delegation des Übergangsrates am Donnerstag in das Nachbarland fliegen und strengere Kontrollen an der Grenze verlangen.
 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel