Zuvor waren bei Luftangriffen schon mehrere Öltanks zerstört worden.
Die NATO hat bei einem Luftangriff nach Angaben der Rebellen ein Waffendepot der libyschen Regierung getroffen. Es habe sich etwa 30 Kilometer südöstlich von Zintan befunden, sagte ein Sprecher der Aufständischen am Sonntag. Zuvor hatte die libysche Armee nach Angaben von Aufständischen ebenfalls bei einem Luftangriff mehrere Öltanks in der Rebellenstadt Misrata (Misurata) zerstört.
Angeblich Überläufer in Misrata
Einige Aufständische aus Misrata sollen nach Berichten des Staatsfernsehens zu den Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi übergelaufen sein. Wie viele es sind, war zunächst nicht klar.
Zudem griffen die libyschen Truppen nach Angaben der Rebellen die Stadt Jalu in der Nähe von wichtigen Ölfeldern im Osten des Landes an. Im libyschen Bürgerkrieg herrscht an der Hauptfront entlang der Küste eine Patt-Situation. Die Rebellen vermuten, dass Gaddafis Streitkräfte daher versuchen, von Süden aus durch die Wüste anzugreifen.
Kämpfe eskalierten
Die Kämpfe an der Grenze zwischen Libyen und Tunesien sind am Wochenende eskaliert. Gaddafi-Truppen feuerten Artilleriegeschosse auf Tunesien ab. Am Samstag mussten Schulen im tunesischen Grenzort Dehiba geschlossen werden, nachdem nahezu 100 Granaten und Raketen niedergegangen waren. "Wir haben große Angst. Die Raketen schlagen direkt um uns herum ein", sagte ein Einwohner der Stadt. Die tunesische Regierung verurteilte das "extrem gefährliche" Bombardement und warnte, sie werde alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die nationale Sicherheit zu schützen. Libyen erklärte indes, nicht absichtlich auf tunesischen Boden gezielt und sich bereits entschuldigt zu haben.
Derweil nahm der Anführer der Rebellentruppen im Osten des Landes eine frühere Behauptung eines Sprechers der Aufständischen zurück, Italien habe mit ihnen ein Abkommen zur Waffenlieferung geschlossen. "Wir haben keine Waffen bekommen, weder von Italien noch von einem anderen Land", sagte Abdel Yunes Fattah dem Fernsehsender Al-Jazeera. Der Sprecher habe sich wohl falsch ausgedrückt. Auch Italien hatte zuvor entsprechende Äußerungen von libyschen Rebellen dementiert.