Libyen

Schwere Explosionen erschüttern Tripolis

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Laut französischen Diplomaten gab es schon über 10.000 Tote,

Die libysche Hauptstadt Tripolis ist in der Nacht auf Mittwoch erneut von sechs schweren Explosionen erschüttert worden. Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, überflogen Kampfflugzeuge die Stadt. Kurz darauf erfolgten zwei Explosionen, gefolgt von vier weiteren im Abstand von wenigen Minuten. Die Ziele der Angriffe waren demnach zunächst unklar.

Mehr als 10.000 Tote?
Die NATO fliegt seit Mitte März fast täglich Einsätze gegen den libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi, um so Angriffe seiner Truppen auf Zivilisten zu verhindern. Zuletzt war auch mehrfach Gaddafis Residenz angegriffen worden. Dabei sind allein im Großraum Tripolis nach Einschätzungen französischer Diplomaten in den vergangenen drei Monaten bis zu 10.000 Menschen getötet worden. Gaddafi betreibe in der libyschen Hauptstadt eine Politik der verbrannten Erde. Eine offizielle Bestätigung der Zahlen gab es zunächst nicht.

Der Führung in Tripolis zufolge kamen bei den Angriffen der NATO bisher mindestens 718 Zivilisten ums Leben. 4067 weitere seien zwischen dem 19. März und dem 26. Mai verletzt worden, erklärte Regierungssprecher Moussa Ibrahim. Einen Machtverzicht Gaddafis schloss er erneut aus. Dies sei das "schlimmste Szenario" für das Land, sagte Ibrahim, der zugleich vor einem Bürgerkrieg warnte. Mit Gaddafi würde Libyen sein "Sicherheitsventil" verlieren.

Kriminelle bewaffnet
Zur Niederschlagung des Aufstands setzt der Gaddafi einem Rebellen-Sprecher zufolge zunehmend auf Kriminelle. In der strategisch wichtigen Hafenstadt Zlitan (Slitan) würden die Regierungstruppen Verbrecher bewaffnen, deren Aufgabe es sei, Aufständische festzunehmen und die Einwohner einzuschüchtern, sagte der Sprecher am Dienstagabend der Nachrichtenagentur Reuters in einem Telefongespräch.

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