Libysche Aufständische auf dem Vormarsch

Die gegen die Truppen von Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi kämpfenden Rebellen haben die Rückeroberung der Ölstadt Brega im Osten des Landes verkündet. "Wir sind im Zentrum von Brega", sagte der Rebellenkämpfer Abdelsalam al-Maadani am Samstag in einem Telefongespräch.

Brega liegt 80 Kilometer westlich der strategisch wichtigen Ölstadt Ajdabiya, die ebenfalls am Samstag von den Rebellen zurückerobert wurde. "Gaddafis Truppen ziehen sich zurück und dürften nun in El Bischer (30 Kilometer) westlich von Brega sein", sagte al-Maadani. "Die Rebellen bewegen sich ebenfalls in diese Richtung."

Ein Journalist, der die Rebellen begleitete, bestätigte die Rückeroberung Bregas. Er habe Rebellenkämpfer im Zentrum der Stadt gesehen, sagte er. Die Regierungstruppen hätten sich vollständig zurückgezogen.

Luftangriffe halfen Rebellen
Die nächtlichen Luftangriffe des westlichen Bündnisses haben die Gaddafi-Truppen zur Aufgabe der Stadt Ajdabiya und zum Abzug gezwungen. Ajdabiya, 160 Kilometer südlich von Benghazi (Bengasi), war seit Beginn der westlichen Militäroperationen vor einer Woche hart umkämpft. Die Stadt liegt an der Front, die die von Gaddafi und von den Regimegegnern kontrollierten Landesteile voneinander trennt. Die Lage der dort zurückgebliebenen Zivilisten war zuletzt als dramatisch beschrieben worden.

Obama warnt Gaddafi
US-Präsident Barack Obama will, dass Diktator Muammar al-Gaddafi für das brutale Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung  zur Verantwortung gezogen wird. Zugleich mahnte er Gaddafi, die Angriffe auf Zivilisten zu stoppen. "Diejenigen, die für Gewalt verantwortlich sind, müssen haftbar gemacht werden", forderte Obama am Samstag in seiner wöchentlichen Rundfunkrede. Die USA und ihre Verbündeten erwägen einem Zeitungsbericht zufolge, die libyschen Aufständischen mit Waffen zu versorgen. Der britische Justizminister Kenneth Clarke warnt indessen vor einem Racheanschlag Gaddafis im Stil des Lockerbie-Attentats.