Verwirrung

Libysches Schiff: Gazastreifen doch Ziel

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Das Schiff mit Hilfsgütern hätte eigentlich in Ägypten anlegen sollen.

Ungeachtet israelischer Warnungen hält ein libysches Schiff mit einer Hilfslieferung für den Gazastreifen offenbar weiter Kurs auf das abgeriegelte Palästinensergebiet. Die Gaddafi-Stiftung machte am Dienstagabend in Tripolis deutlich, dass der von ihr gecharterte Frachter die Richtung nicht ändern werde. Damit widersprach die Stiftung israelischen Angaben, wonach der Kapitän des Schiffes eingewilligt habe, nun doch den ägyptischen Hafen Al-Arish anzulaufen.

Ultimatum bis Mitternacht
Ägyptische Behörden hatten bestätigt, dass eine Anfrage für das Anlegen des Frachters in Al-Arish eingegangen und genehmigt worden sei. Allerdings machten die Behörden keine Auskunft darüber, von wem die Anfrage kam. Wie ein Vertreter der Gaddafi-Stiftung an Bord der Nachrichtenagentur AFP per Satellitentelefon sagte, hatte Israel dem Frachter ein Ultimatum bis Mitternacht am Dienstag gestellt, um den Kurs zu ändern. Ein israelischer Militärsprecher dementierte die Existenz eines Ultimatums. Die israelische Armee bereitete sich nach eigenen Angaben darauf vor, das Schiff im Notfall abzufangen.

Das unter moldawischer Flagge fahrende Schiff hatte am Samstagabend den griechischen Hafen Lavrio 60 Kilometer südöstlich von Athen verlassen, am Mittwoch sollte es den Gazastreifen erreichen. Das Schiff hat nach Angaben der Gaddafi-Stiftung 2.000 Tonnen Medikamente und Nahrungsmittel geladen. Israel befürchtet hingegen, dass Waffenlieferungen an radikale Palästinenser als Hilfen getarnt sein könnten. Am 31. Mai (richtig) hatten israelische Spezialkräfte in internationalen Gewässern eine Hilfsflotte für den Gazastreifen gewaltsam gestoppt. Dabei wurden neun Türken getötet. Der Angriff wurde international scharf verurteilt.

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