Syrien-Showdown

Ließ Obama schon den ganzen Kriegsplan ausplaudern?

Teilen

Nach Giftgas-Attacken in Syrien droht der Westen dem Assad-Regime.

Leichtes Kopfschütteln in Washington über immer mehr Details von "Quellen" über die geplanten Luftschläge gegen Syrien-Schlächter Baschar al-Assad. NBC berichtete, dass die Angriffswelle am Donnerstag beginne, und zwar in der Nacht, da dann die Zahl der Zivilopfer geringer wäre. Nicht länger als zwei Tage würde das Bombardement dauern. Angeführt wird dann auch Obamas Terminplan, da er ja nächste Woche nach St. Petersburg zum G20-Gipfel müsse und der Krieg bis dahin vorbei sein sollte.

Die NYT, wenn wegen der Hackerangriffe im Web überhaupt erreichbar, fügte hinzu, dass die ursprüngliche Liste an Zielen unter 50 bleiben wird. Assad selbst sei nicht Ziel der Attacke, versicherten die redseligen Informanten aus dem White House. Und der Schlächter braucht auch vorerst nicht zu zittern, dass ihn die US-Streitkräfte aus dem Amt bomben: "Regimewechsel ist nicht unser Ziel", so Obama-Sprecher Jay Carney.

Assad brauche angesichts der Fülle an Details über den Angriffsplan nicht "einmal seine Dinnerpläne ändern", ätzte der "Weekly Standard". Und das WSJ fragte, warum Obama Ed Snowden verfolge wenn er selbst alles ausplaudern ließe.

Tatsächlich kristallisierten sich im Countdown Konturen des Luftkrieges gegen Syrien ab: Obama kann bei den Luftschlägen vor allem auf die "Sixth Fleet" zurückgreifen. Die Zerstörer der "Arleigh Burke"-Klasse USS Mahan, USS Gravely, USS Barry und USS Ramage liegen vor der Syrienküste, sie sind bestückt mit je 90 Raketen. Die größte Feuerkraft bieten jedoch die zwei U-Boote der Flotte, die "Florida" und Ohio": Dort stehen je 154 Tomahawk Cruise Missiles bereit, die "Florida" feuerte allein bei den Luftschlägen gegen Gaddafi  hundert Raketen ab. Die U-Boote könnten dazu Kommandos der Navy-SEALs absetzen für Geheimoperationen, so "Gizmodo".

Rückendeckung bieten die beiden 116.000-Tonnen-Flugzeugträger USS Nimitz (gerade im Golf) und USS Harry S. Truman (in Suez) als Herzstück. Die dazugehörige Armada an Zerstören und U-Booten könnte auch von den gegenwärtigen Positionen Towahawks abschießen. Die US-Luftwaffe ist bereit für zusätzliche Einsätze durch die in Missouri stationierten B-2-Langstrecken-Bombern oder B-1-Bomber von einem Stützpunkt in Katar aus.

Es kann natürlich alles ganz anders kommen und Obamas Leute bluffen. Das glauben in D.C. aber wenige: Wenn Obama selbst leaken lässt, waren die Infos bisher stets recht zuverlässig.

Mehr von unserem US-Korrespondenten Herbert Bauernebel finden Sie hier auf AmerikaReport.com

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten