In Deutschland

Linksextreme bekennen sich zu Anschlag auf Tesla-Werk

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Die Polizei geht nach einem Stromausfall mit Folgen für die Tesla-Fabrik nahe Berlin dem Verdacht der Brandstiftung nach. Die Produktion in der einzigen europäischen Tesla-Fabrik steht seit Dienstagfrüh still. 

Die Fabrik in Grünheide bei Berlin sei evakuiert worden. Die als linksextremistisch eingestufte "Vulkangruppe" bekannte sich zum "Anschlag auf die Stromversorgung" nahe der Tesla-Fabrik als Protest gegen den US-Autobauer - die Polizei prüft die Echtheit des Schreibens.

Bekennerschreiben liegt Polizei vor

"Wir haben heute Tesla sabotiert", hieß es in dem Schreiben der Vulkangruppe. Das Bekennerschreiben liege der Polizei vor, sagte ein Sprecher am Dienstag. Die Echtheit werde geprüft. Die Vulkangruppe stand bereits im Jahr 2021 im Verdacht, einen Brandanschlag auf die Stromversorgung der Tesla-Baustelle verübt zu haben. Sie warf Tesla damals auf der linksradikalen Internetseite Indymedia.org vor, Tesla sei weder grün, ökologisch noch sozial. Zudem wirft die Gruppe Tesla "extreme Ausbeutungsbedingungen" vor und fordert die "komplette Zerstörung der Gigafactory".

Tesla 2
© APA/dpa/Patrick Pleul
× Tesla 2

Ein brennender Strommast sorgte in der Region im Osten Brandenburgs nahe Berlin zuvor für den Stromausfall. "Wir gehen dem Anfangsverdacht nach, dass es sich um vorsätzliche Brandstiftung handelt", sagte der Polizeisprecher. Das Landeskriminalamt nahm laut Polizei Ermittlungen auf. Sie würden in alle Richtungen geführt, sagte eine Sprecherin. Der betreffende Strommast stehe frei auf einem Feld und sei nicht umzäunt. Der Autobauer sprach davon, dass von einem Brandanschlag ausgegangen werde und verwies auf Informationen der zuständigen Behörden.

Die Feuerwehr war nach Polizeiangaben gegen 5.15 Uhr zu dem Brand im Bereich Gosen-Neu Zittau nahe Berlin gerufen worden und hatte mit den Löscharbeiten begonnen. Durch das Feuer ist der Strom nach Angaben eines Sprechers im Umkreis ausgefallen. Mehrere Medien hatten über den Brand berichtet.

Produktionspause könnte noch länger dauern

Wie es bei Tesla weiter hieß, wurden alle Maßnahmen zur Sicherung der Produktionsanlagen getroffen. Nach Rücksprache mit dem Stromanbieter Edis geht das Unternehmen von Elon Musk nicht von einem schnellen Wiederanlaufen der Produktion aus. "Wann die Produktion wieder starten kann, wissen wir noch nicht. Es wird mehr als paar Stunden dauern." Der Schaden gehe in die Millionen, zitierte die Zeitung "BZ" Tesla.

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) kündigte in einer ersten Stellungnahme Konsequenzen an. "Sollten sich die ersten Erkenntnisse bestätigen, handelt es sich um einen perfiden Anschlag auf unsere Strominfrastruktur", so Stübgen. "Das wird Konsequenzen haben." Tausende Menschen seien von der Grundversorgung abgeschnitten und in Gefahr gebracht worden. "Der Rechtsstaat wird auf einen solchen Sabotageakt mit aller Härte reagieren", sagte er.

Zu einem möglichen Zusammenhang mit Protesten rund um das Tesla-Werksgelände äußerten sich Behörden auf Anfrage zunächst nicht. Rund 80 bis 100 Umweltaktivisten halten seit Donnerstag einen Teil des Landeswalds in Brandenburg nahe dem Tesla-Werk besetzt, den das Unternehmen von Elon Musk im Falle einer Erweiterung seines Geländes roden will. Die Aktivisten haben um die zehn Baumhäuser in mehreren Metern Höhe errichtet und kündigten an, möglichst lange ausharren zu wollen. Auch die Bürgerinitiative Grünheide spricht sich gegen die Erweiterungspläne von Tesla aus und zeigt sich mit den Besetzern solidarisch.

Tesla stellt in Grünheide seit knapp zwei Jahren Elektroautos her. Dort arbeiten nach jüngsten Angaben des Unternehmens rund 12.500 Beschäftigte. Umweltschützer kritisieren unter anderem, dass das Gelände in einem Wasserschutzgebiet liegt. Bei einer Bürgerbefragung in Grünheide hatte sich eine Mehrheit gegen die Erweiterungspläne gewandt. Tesla will außerdem die Produktion ausbauen.

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