In Medienkommentar

Litauen beschimpft Österreich

17.07.2011

Ein Politologe bezeichnet Österreich als "kleines beschissenes Land".

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Die Nachricht von der kurzfristigen Festnahme und raschen Freilassung eines 62-jährigen russischen Ex-KGB-Offiziers, dem in Litauen Kriegsverbrechen vorgeworfen werden, durch Österreich haben in dem baltischen Land für Aufregung gesorgt. Nach heftiger Kritik an den österreichischen Behörden seitens hochrangiger Politiker sowie litauischer Justizvertreter bezeichnete der Politologe und Kommentator Vladimiras Laucius in einem am Sonntag auf dem Online-Portal "delfi.lt" veröffentlichten Kommentar Österreich als "beschissenes kleines Land".

'Zutreffende Sauerei'
"Wer erinnert sich nicht daran, als ein ehemaliger französischer Botschafter Israel als 'beschissenes kleines Land' bezeichnete. Das waren verabscheuungswürdige und unfaire Worte. Wenn aber heute jemand Österreich derart charakterisierte, wäre das weder allzu verabscheuungswürdig oder zu unfair. Nach dieser Sauerei ist dies sogar ziemlich zutreffend", heißt es in dem Kommentar.

Laucius bezieht sich in seinem Artikel auf eine kolportierte Aussage des ehemaligen französischen Botschafters in London, Daniel Bernard. Dieser hatte im Dezember 2001 weltweit für Empörung gesorgt, als er Israel in privatem Rahmen als "shitty little country that threatens world peace" (... Land, das den Weltfrieden bedroht) bezeichnete.

Scharf formuliert
Der "delfi"-Kommentar zu der Affäre um den in Litauen als Hauptverantwortlichen für die blutigen Ereignisse rund um den Fernsehturm von Vilnius Anfang 1991 angesehenen ehemaligen Kommandanten der Sowjet-Sondereinheit "Alpha" ist auch sonst scharf formuliert. Laucius wirft den österreichischen Behörden weiters "rechtlichen Nihilismus", Respektlosigkeit gegenüber den Opfern der Ereignisse vom 13. Jänner 1991 sowie "schändliche Servilität gegenüber Russland" vor.

In dem Kommentar kriegt nebenbei auch die EU ihr Fett ab. Die Union kümmere sich zwar um Belange von Konsumenten, Herstellern, Touristen und sexuellen Minderheiten, vergesse dabei jedoch, dass es geopolitische Sicherheits- und Verteidigungsinteressen sowie "bewaffnete und aggressive Feinde der Zivilisation" gebe.

Zur Vollversion des Artikels