ZAMG-Prognose

Wind kann Strahlung nach Tokio treiben

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Regen im Krisengebiet könnte die Radioaktivität in Bodennähe bringen.

Radioaktive Partikel in der Luft bewegen sich derzeit auf Tokio und das südliche Japan zu. Laut der aktuellen Prognose der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) treibt Nordwind eine mögliche Strahlungswolke vom AKW Fukushima derzeit aufs Land und nicht mehr aufs Meer hinaus.

Gefahr durch Regen
In den nächsten Stunden soll im Krisengebiet zudem Regen einsetzen, wodurch radioaktive Stoffe in Bodennähe gelangen und dort festgesetzt werden können. "In Niederschlagsgebieten könnte es zu erhöhter Strahlung am Boden kommen", erklärte ZAMG-Meteorologe Gerhard Wotawa.

Alles zur Lage in Japan

Der erwartete Regen soll laut Vorhersage nicht stark sein, aber schon dauerhaft anhalten. Genaue Prognosen seien in dem betroffenen Gebiet schwierig. In den Nachtstunden - gegen 21.00 Uhr MEZ, in Japan ist es dann 5.00 Uhr - besteht die Chance, dass der Wind wieder zurückdreht, der Einfluss auf Tokio geringer wird und Radioaktivität wieder Richtung Pazifik transportiert wird.

Österreich kaum bedroht
Ein Eintreffen unverdünnter Luftmassen aus Japan in Europa und Österreich schließt die ZAMG weiterhin aus. Für ihre Berechnungen gingen die Meteorologen von einer kontinuierlichen Freisetzung radioaktiver Stoffe in Bodennähe (null bis 30 Meter) aus. Das entspricht emissionstechnisch einer teilweisen Kernschmelze mit intakter Reaktorhülle.

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Atom-Angst: So schützt sich Japan

Nach einer Explosion im AKW in Fukushima ist eine radioaktive Wolke auf dem Weg nach Tokio.

Hunderte Menschen versammeln sich bei "Scan-Zentren".

Überall sieht man Menschen in Schutzanzügen.

Die Supermärkte sind leergeräumt.

Die Regierung rät von Hamsterkäufen eigentlich ab.

Die Angst und der Schock ist den Menschen ins Gesicht geschrieben.

Auch das Militär bereitet sich auf die Strahlen-Bedrohung vor.

Gesichtsmasken kennzeichnen das Bild von Tokio.

Ein Beitrag zum langfristigen Schutz: "Atoms of Peace" testen in Thailand japanische Lebensmittel auf Strahlen-Kontamination.

Die Maske mag vor verstrahlten Partikeln schützen, gegen fallende Kurse kann sie aber nichts ausrichten.

Wer in den Trümmern gräbt, kommt um Helm und Anzug nicht herum.

Eine Taschenlampe hilft diesem Feuerwehrmann, auch am späten Abend noch Verschüttete aufzuspüren.

Atomare Strahlung macht auch vor Zügen nicht halt.

Das ärztliche Personal ist standesgemäß ausgerüstet.

In der Nähe des Wassers empfiehlt sich das Tragen von Schwimmwesten.

So explodierte der Atom-Reaktor

Am 11. März bebt in Japan die Erde. Alle Atomkraftwerke in Japans Krisenregion schalten sich zur Sicherheit ab. Auch das Atomkraftwerk Fukushima (es ging 1967 ans Netz und hätte Ende des Monats stillgelegt werden sollen). Dann kommt der Tsunami. Er beschädigt die Dieselgeneratoren, die die Kühlung aufrechterhalten sollen.

Wenn ein AKW abgeschaltet ist, erzeugen die Brennstäbe eine Nachwärme. Aber die Kühlung fällt aus. Die Dieselgeneratoren (im Bild rot) sind kaputt

Wie im Kelomat steigt der Druck. Um ihn zu verringern, werden die Ventile geöffnet. Wasserstoff und Sauerstoff treffen aufeinander. Explosion. Es fetzt das Dach weg

Das Containment (Innenteil) wird mit Meerwasser aufgefüllt, um die Brennstäbe zu kühlen. Zusätzlich wird Borsäure zugeführt, um die Kernschmelze zu verhindern.

Der Super-GAU tritt ein. Lässt sich das Containment nicht genug gut kühlen, schmelzen die Brennstäbe. Das Gift sickert dann ins Erdreiche ein und verseucht es.

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