Trafalgar Square
London trauert um die Terror-Opfer
23.03.2017
Londons Bürgermeister: "Londoner werden sich nie von Terror einschüchtern lassen".
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Tausende Menschen haben am Donnerstagabend am Trafalgar Square in London der Opfer des Terroranschlages gedacht. Londons Bürgermeister Sadiq Khan zündete während einer Gedenkzeremonie vor den Stufen der National Gallery Kerzen für die Opfer an. "Londoner werden sich nie von Terror einschüchtern lassen", rief Khan den Menschen zu.
(c) Getty
Bei dem Anschlag am Mittwoch waren vier Menschen getötet worden, unter ihnen der Attentäter. Ein US-Amerikaner, der mit seiner Frau die Silberhochzeit in London feierte, und eine zweifache britische Mutter starben, als der Attentäter mit einem Auto über die belebte Westminster-Brücke raste und Fußgänger überfuhr. Anschließend drang der in Großbritannien geborene 52 Jahre alte Angreifer auf das Parlamentsgelände vor und verletzte einen Polizisten mit einem Messer tödlich, bevor er von Beamten erschossen wurde.
Insgesamt wurden etwa 40 wurden verletzt. Beinahe 30 Menschen aus elf Ländern mussten im Krankenhaus behandelt werden, unter ihnen auch eine Frau aus Deutschland. Zwei der verletzten schwebten auch am Donnerstagabend noch in Lebensgefahr.
Wie Scotland Yard bekannt gab, identifizierten sie den toten mutmaßlichen Attentäter von London als Khalid Masood. Der 52-Jährige ist in Kent geboren und lebte nun in der Gegend von Birmingham. Masood hatte mehrere Identitäten und war den Behörden bereits bekannt. Er wurde bereits wegen unerlaubten Waffenbesitzes verurteilt, jedoch nie im Zusammenhang mit Terrorismus.
IS reklamierte Tat für sich
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat den Terroranschlag in London für sich reklamiert. Ein "Soldat" des IS habe die Operation ausgeführt, meldete das IS-Sprachrohr AMAQ am Donnerstag unter Berufung auf nicht näher genannte Sicherheitskreise über das Internet.
Die Operation folgte dem Aufruf zu Angriffen auf die Länder der Koalition", hieß es bei AMAQ weiter mit Bezug auf die Staaten, die sich in einer internationalen Koalition am Kampf gegen den IS in Syrien und im Irak beteiligen. AMAQ berief sich in der Mitteilung auf "eine Sicherheits-Quelle".
Attentäter war Brite
Der Attentäter von London stammt aus Großbritannien und war der Polizei bekannt. Das berichtete die britische Premierministerin Theresa May am Donnerstag in London vor dem Unterhaus. Die Zahl der Festnahmen habe sich auf acht erhöht - von zuvor sieben.
"Was ich bestätigen kann, ist, dass der Mann in Großbritannien geboren wurde und dass er vor einigen Jahren vom MI5 (Inlandsgeheimdienst, Anm.) überprüft wurde im Zusammenhang mit der Besorgnis über gewaltsamen Extremismus", sagte May. "Er war eine periphere Figur", fügte sie hinzu. "Dieser Fall ist historisch, er war nicht Teil des laufenden Geheimdienst-Bildes." Es habe im Vorhinein keine Geheimdienstinformationen über seine Absicht, einen Anschlag zu verüben, gegeben.
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