Damit starben bei dem Amoklauf im belgischen Lüttich sechs Menschen.
Tödlicher Anschlag mitten im Weihnachtstreiben: Im belgischen Lüttich hat ein 33-Jähriger in der Innenstadt Handgranaten gezündet und um sich geschossen.
Fünf Menschen starben bei dem Amoklauf. Einer davon war der Täter, der sich selbst tötete. Später fand man in der Wohnung des Attentäters die Keiche einer Frau. Die Leiche lag in einem Depot, das der 33-jährige Täter unter anderem für seine Hanfpflanzungen genutzt hatte. Die Frau könnte laut Bocarme von dem Attentäter getötet worden sein, bevor er ins Zentrum Lüttichs ging. Es handle sich um eine 45-jährige Frau, die bei der Nachbarin des Mannes als Putzfrau tätig gewesen war.
Zumindest 125 weitere Personen erlitten Verletzungen. Ein Opfer schwebte am Dienstagabend noch in akuter Lebensgefahr. Das Motiv des Mannes - offenbar ein Einzeltäter ohne terroristischen Hintergrund - war zunächst unklar. Erste Berichte, wonach es mehrere Täter gab, bestätigten sich nicht.
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Der Gouverneur der Provinz Lüttich und das belgische Königspaar machten sich am Abend ein Bild von der Lage in Lüttich.
Zu Verhör geladen
Der Attentäter war am Dienstag ursprünglich wegen eines mutmaßlichen Sittlichkeitsverbrechens zu einem Polizeiverhör geladen gewesen. Im November seien erstmals seit seiner Freilassung aus dem Gefängnis im Oktober 2010 Vorwürfe gegen den 33-jährigen Nordine Amrani bekannt geworden, sagte die Lütticher Staatsanwältin Daniee Reynders am Mittwoch. Es handle sich um den Vorwurf von Sittlichkeitsverbrechen, der am 13. November "in Form einer Klage gegen unbekannt" eingegangen sei. Laut einem Bericht der belgischen Zeitung "Le Soir" bezog sich die Klage auf "Berührungen".
Laut Reynders konnte Amrani nach dem Eingang der Klage aufgrund eines am Tatort gefundenen Nummernschildes identifiziert werden. Deshalb sei er am Dienstag um 13.00 Uhr bei der Polizei vorgeladen gewesen. Anstatt dort zu erscheinen, zündete der 33-Jährige vier Granaten auf dem zentralen Platz von Lüttich und schoss in die Menschenmenge. Anschließend tötete er sich mit einem Kopfschuss selbst.
Amrani war wegen Drogen- und Waffenbesitzes sowie wegen Sittlichkeitsvergehen zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Nach drei Jahren im Gefängnis wurde er im Oktober 2010 unter der Auflage einer Bewährung von acht Monaten freigelassen.
Weihnachtsmarkt
Der Anschlag ereignete sich gegen Mittag auf dem zentralen Place Saint-Lambert in der Innenstadt, gleich neben einem Weihnachtsmarkt. Der Täter warf nach ersten Erkenntnissen mehrere Handgranaten auf eine Bushaltestelle, wo viele Menschen warteten, dann schoss der 33-Jährige mit einem Revolver auf die Wartenden. Berichte, wonach der Mann auch ein Kalaschnikow-Sturmgewehr benutzt habe, dementierte Reynders. Auch Gerüchte, wonach der Täter Komplizen hatte, wurden zurückgewiesen.
Das belgische Fernsehen zeigte Bilder von Passanten, die voller Panik davonliefen und sich in Geschäfte flüchteten. Geschäftsleute verbarrikadierten ihre Läden. Nach Angaben von Ärzten hatten viele Opfer Projektile im Körper. Eine angebliche Verfolgungsjagd mit zwei weiteren Tätern dementierten die Justizbehörden am Nachmittag.
Die Opfer
Zwei der vier Opfer sind Jugendliche im Alter von 5 und 17 Jahren, die gerade von Prüfungen kamen. Laut Staatsanwaltschaft starb einer der beiden Burschen noch am Tatort, meldete Belga. Beim dritten Todesopfer handle es sich um eine 75-jährige Frau. In der Nacht nach dem Anschlag starb ein 17 Monate altes Baby. Die Situation in der Lütticher Innenstadt war laut Polizei nach etwa drei Stunden, gegen 15.00 Uhr wieder unter Kontrolle.
Nach den blutigen Ereignissen herrschte in Belgien Trauer. Der belgische Premierminister Elio Di Rupo kündigte ebenso wie König Albert II. und seine Frau einen Besuch am Tatort an. Der Lütticher Bürgermeister Willy Demeyer sprach von einer "Einzeltat, die tiefe Betroffenheit im Herzen der Stadt gesät hat."
Seite 2: Der LIVE-TICKER zum Nachlesen
18:15 Uhr: Das Ende einer Wahnsinnstat: Am Boden liegt der Mann, der drei Menschen und dann sich selbst erschoss. Neben ihm sein Waffenarsenal:
17:51 Uhr: Details zum Attentäter: Nordine Amrani wurde im September 2008 zu 58 Monaten Gefängnis verurteilt. Grund: Er besaß illegal 9.500 Waffen und züchtete 2.800 Cannabis-Pflanzen.
17:23 Uhr: Nach wie vor befindet sich ein zweijähriges Kind in Lebensgefahr. Ärzte kämpfen um sein Leben.
17:17 Uhr: Nordine Amrani (33) ist mit Blendgranaten und einem Revolver bewaffnet gewesen, so die Ermittler. Er wurde am 15. November 1978 geboren. Um einen Ausbrecher hat es sich nicht gehandelt, vielmehr ist er in einem Lieferwagen von einem Campingplatz gekommen und hat die Waffen in einem Rucksack bei sich getragen.
16:55 Uhr: Bei den Toten handelt es sich um einen 15-Jährigen, einen 17-Jährigen sowie eine 75-Jährige. 75 weitere Personen wurden verletzt.
16:41 Uhr: Der Täter war zu einer Einvernahme bei der Polizei vorgeladen. Kurz vor dem Termin zündete er drei Granaten und feuerte in die Menge mitten in Lüttich.
16:31 Uhr: Bei dem Massaker in der Innenstadt von Lüttich zündete der Angreifer drei Handgranaten. Der 33-Jährige starb durch eigenes Sprengmaterial.
16:30 Uhr: Der Täter ist ein wegen Waffenbesitzes verurteilter Mann. Wegen Anbau von Cannabis und Waffenbesitz wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt.
16:17 Uhr: Nach jüngsten Angaben hat ein Einzeltäter das Massaker mit vier Toten (darunter er selbst) und über 60 Verletzten angerichtet.
15:57 Uhr: Um die 64 Verletzten zu versorgen, werden auch Krankenwagen aus Vervier, Namur und Maastricht angefordert.
15:48 Uhr: +++ Die Zahl der Toten steigt auf vier +++
15:37 Uhr: Identität bekannt: Bei dem getöteten Täter des Anschlags in der belgischen Stadt Lüttich (Liege) soll es sich um einen verurteilten Kriminellen handeln. Der heute 32-jährige Nordine Amrani wurde im September 2008 wegen Drogen- und Waffenhandels zu 58 Monaten Haft verurteilt. Bei den Tätern des Anschlags soll es sich um entflohene Strafgefangene handeln.
15:25 Uhr: Bei dem getöteten Attentäter soll es sich um einen Kriminellen handeln, berichten belgische Medien. Damit verdichten sich die Hinweise, dass das Massaker mit zwei Toten und 64 Verletzten eine gescheiterte Befreiungsaktion war.
15:19 Uhr: Die Zahl der Verletzten steigt unaufhörlich: Inzwischen sollen 64 bei den Attentat verletzt worden sein.
15:11 Uhr: Ersten Hinweisen zufolge könnte es sich bei dem Attentat um eine gescheiterte Befreiungsaktion eines Schwerverbrechers handeln. Doch dafür gibt es noch keine Bestätigung. Die Behörden haben Terror-Alarm ausgelöst. Ein Angreifer war mit einem militärischen Tarnanzug gekleidet und zündete Granaten.
15:04 Uhr: Von den 47 Verletzten sind 7 offenbar schwerst verletzt.
14:57 Uhr: Jetzt erst wird das ganze Ausmaß des Terrorangriffs bekannt: Die Zahl der Verletzten ist auf 47 gestiegen.
14:43 Uhr: Inzwischen soll einer der beiden noch flüchtigen Täter gefasst worden sein. Ein Zweiter ist noch auf der Flucht. Ein Dritter hat sich erschossen.
14:24 Uhr: Wie die belgische Zeitung "le soir" berichtet, ist auch ein zweijähriges Kind schwer verletzt. Es ringt mit dem Tod: Ärzte kämpfen im Saint-Joseph-Spital von Lüttich um sein Leben.
14:20 Uhr: Insgesamt sollen drei Männer mehrere Granaten gezündet haben. Einer aus dem Trio hat Selbstmord verübt. Die anderen beiden sind auf der Flucht. Über das Motiv herrscht totales Rätselraten.
14:16 Uhr: Die Täter sind mit einer Kalaschnikow und Sprengkörpern vom Typ Thunderflash ausgerüstet gewesen.
14:14 Uhr: Wie Belga berichtete, bestätigte ein Polizist, dass bei dem Attentat zwei Menschen ums Leben kamen und etwa 15 Menschen verletzt wurden. In lokalen Medien ist von bis zu 25 Verletzten die Rede.
14:03 Uhr: Laut dem privaten Fernsehsender RTL-TVI wurde eine der Granaten auf dem Gelände des Justizpalast gezündet.
14:01 Uhr: Angeblich wurde bei der Explosion eine zweite Person getötet. Das wurde von den Sicherheitsbehörden zunächst nicht bestätigt.
13:49 Uhr: In der Innenstadt wird weiter geschossen. Offenbar verfolgten die Sicherheitskräfte einen zweiten Attentäter. Belgische Medien berichteten von einer Verfolgungsjagd in der Nähe des Justizpalasts.
13:20 Uhr: Ein Mann habe mehrere Granaten auf eine Bushaltestelle auf dem Saint Lambert-Platz in der Innenstadt geworfen. Dabei sei der Attentäter ums Leben gekommen. Augenzeugen hörten vier Explosionen. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar.
13:16 Uhr: Bei einem Attentat in Lüttich ist mindestens eine Person getötet und zehn weitere verletzt worden.