Obama: "Kein Kalifat"

Luft-Attacken auf IS-Terroristen

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Die IS-Armee hat schon den West-Irak und den größten Teil des Nordens erobert.

Mit vier F-18- Kampfjets und Drohnen attackierten die USA in einer zweiten Angriffswelle Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nahe der Stadt Erbil im Nordirak. „Eine unbekannte Zahl von Kämpfern ist getötet worden“, sagte John Kirby vom US-Verteidigungsministerium. Indes gingen die Kämpfe zwischen den Extremisten und den kurdischen Einheiten weiter.

US-Präsident Barack Obama hatte etwa 24 Stunden vorher die Angriffe autorisiert. Am Freitag war es zur ersten Angriffswelle gekommen. Obama legte keinen Zeitpunkt für das Ende fest und erklärte sich zu weiteren, größeren Luftschlägen bereit.

28.000 Mahlzeiten, 6.000 Liter Wasser für Flüchtlinge
Gegenüber der New York Times sagte Obama unmissverständlich: „Wir werden es nicht zulassen, dass sie ein Kalifat in Syrien und im Irak errichten.“ Voraussetzung wäre jedoch, dass die politischen Spitzen im Irak die Regierungskrise beenden und einen Weg der Zusammenarbeit finden.

Die Situation der verfolgten Jesiden verschlimmert sich täglich: Laut CNN saßen 50.000 Angehörige der religiösen Minderheit tagelang bei Hitze ohne Wasser und Nahrung in den Sindschar-Bergen fest. Die USA flogen erneut humanitäre Hilfseinsätze. Drei Flugzeuge warfen 28.000 Mahlzeiten und 6.000 Liter Wasser in den Bergen ab. Schon am Vortag wurden für Zehntausende Jesiden 8.000 Mahlzeiten und 20.000 Liter Wasser eingeflogen. Laut BBC hat auch Großbritannien ein erstes Transportflugzeug mit Hilfsgütern für die Bevölkerung im Nordirak geschickt.

Der grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon hält sich derzeit im Irak auf. Er ist Mitglied einer Delegation des Europäischen Parlaments für den arabischen Raum. Deswegen reiste er nach Erbil, um sich vor Ort ein Bild der Situation zu machen.

EU-Grünen-Politiker Michel Reimon im Irak

Auf seinem Facebook-Profil berichtet Reimon über dramatische Szenen bei der Lieferung von Hilfsgütern für die in den Bergen festsitzenden Jesiden. Die Helfer nehmen auf ihren Rückflügen Menschen mit, „aber der Platz ist begrenzt“, so Reimon. „Die Frau (siehe Foto) nahmen sie in den Helikopter, ihr Mann klammerte sich beim Abflug daran und stürzte ab. Die Frau bestand dann, als sie bereits in Sicherheit war, darauf, mit dem nächsten Flug zurückzukehren. Sie ist wieder in den Bergen.“ Die US-Luftschläge gegen die IS würden von den Menschen im Irak begrüßt.

So gefährlich sind die IS-Kämpfer

Jene, die nicht so glauben und leben wie sie, werden verfolgt und getötet. Die ­Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hat es auf Christen, Schiiten, Jesiden und Kurden abgesehen. Und sie ist für Europa gefährlicher als erwartet: Hochrangige westliche Geheimdienstler sind davon überzeugt, dass sich IS-Kämpfer schon im Nordirak an der Grenze zum NATO-Land Türkei befinden. Die Experten glauben, dass die NATO die Terroristen bald als Nachbarn haben könnte.

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