Luxus-Institut nahe Champs-Elysees überfallen
Täter entkamen nach mehrstündiger Geiselnahme
22.01.2019Spektakulärer Banküberfall ganz in der Nähe der Pariser Prachtmeile Champs-Elysees.
Eine Gruppe von drei Männern stürmte am Dienstagmorgen die Filiale des Luxus-Geldinstituts Milleis, nahm Angestellte und Kunden stundenlang als Geiseln und machte sich dann mit einer Beute in bisher unbekannter Höhe aus dem Staub, wie es aus Polizeikreisen in Paris hieß.
Ein Großaufgebot an Sicherheitskräften konnte nicht verhindern, dass die mit Schusswaffen ausgerüsteten Täter entkamen.
Die mit Handfeuerwaffen bewaffneten Männer drangen demnach gleich nach der Öffnung gegen 07.30 Uhr in die rund 650 Meter vom Präsidentenpalast entfernte Bank ein. Sie fesselten die Angestellten und besprühten sie mit einer mysteriösen Flüssigkeit, die zunächst nicht bestimmt werden konnte. Dann brachen die Männer rund 30 Safes auf - und verschwanden bis Mittag spurlos aus der Bank, die ausgesprochen vermögende Kunden haben soll.
Während des Überfalls hätten die Diebe ein Schild an die Tür gehängt, wonach die Bank geschlossen sei, sagte Eddy Sid, Sprecher einer Polizeigewerkschaft, dem Fernsehsender BFM. Die Männer hätten das Personal gezwungen, die Safes zu öffnen. Nachdem die Räuber ihr Werk vollbracht hatten, überließen sie demnach die gefesselten Geiseln ihrem Schicksal. Die Angestellten konnten sich selbst befreien.
Der Überfall sorgte auf der Prachtmeile im Pariser Zentrum für großes Aufsehen. Noch am Nachmittag standen ein halbes Dutzend Polizeiautos vor der Bank.
Auch die Angestellten der umliegenden Geschäfte - darunter viele Luxusboutiquen und teure Restaurants - zeigten sich schockiert. "Wir haben nichts gehört, nichts gesehen. Erst als die Sicherheitskräfte kamen, wussten wir, was los war", sagte Pierre, der in einem Geschäft gegenüber der Bank als Verkäufer arbeitet. "Man hat uns aufgefordert, im Laden zu bleiben, das hat zwei Stunden gedauert und wir haben wieder aufgemacht."
Auf den Champs-Elysees kommt es immer wieder zu Raubüberfällen. Betroffen waren unter anderem Banken und Juweliere.